Karas setzte Mitarbeiter für seine Doktorarbeit ein

Othmar Karas bei einem Wahlkampfauftritt
Othmar Karas bei einem Wahlkampfauftritt(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Europaparlament. Transparency International hält den Einsatz der Assistenten des ÖVP-Spitzenkandidaten für die Recherchen zu seiner Doktorarbeit für prüfenswert. Karas sagt, er habe „keinen Euro“ damit verdient.

Brüssel. Sowohl die weltweit führende Nichtregierungsorganisation in Sachen politischer Transparenz als auch die Universität Wien halten den Einsatz von Parlamentsassistenten bei der Erstellung der Doktorarbeit des Europaabgeordneten Othmar Karas für bedenklich.

Der Spitzenkandidat der ÖVP für die Europawahl lobt im Vorwort seiner Dissertation seine aus dem EU-Budget finanzierten Mitarbeitern für deren Beitrag: „Ein Dank gilt auch allen ... Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in meinen Büros in Wien und Brüssel für ihren Einsatz bei den Recherchearbeiten, bei der kritischen Prüfung der Texte und der grafischen Gestaltung der Arbeit." Eine namentlich genannte Mitarbeiterin erwähnt er „aus Gründen der Redlichkeit" ausdrücklich und hebt hervor, er habe „von ihrer Liebe zur wissenschaftlichen Arbeit, ihrer Konsequenz bei der Prüfung von Fußnoten, ihrer Hartnäckigkeit, kritischen Prüfung jeder Zeile und ihrer Erfahrung, die sie sich als Studienassistentin erarbeitet hat, sehr profitiert."

„Habe keinerlei Einkünfte, nur Kosten"

„Diesen Fall müsste sich das Parlament zumindest einmal genau anschauen. Denn der Abgeordnete verwendete seine Assistenten in Brüssel und Wien, um etwas voranzutreiben, das klar ein privates Unterfangen ist – umso mehr, als es Einkünfte abwirft", sagte Nicholas Aiossa, Direktor des EU-Büros von Transparency International, zur „Presse". Die Doktorarbeit ist seit 18. Juni vorigen Jahres beim Verlag Österreich um 119 Euro käuflich. Wie viele Exemplare vertrieben wurden, wollte ein Sprecher des Verlages nicht sagen.

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