Studie: Müttersterblichkeit sinkt weltweit

Symbolfoto
Symbolfoto(c) APA (Barbara Gindl)
  • Drucken

Blutungen, Infektionen, Bluthochdruck und unsichere Abtreibungen können Schwangeren das Leben kosten. Die Zahl dieser Fälle ist beträchtlich gesunken. Das UNO-Millenniumsziel wird trotzdem verfehlt.

Immer weniger Frauen sterben einer UN-Studie zufolge nach Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt. Während im Jahr 1990 rund 546.000 Frauen ums Leben kamen, waren es 2008 noch 358.000. Damit ist die Müttersterblichkeit um 34 Prozent gesunken, heißt es in der am Mittwoch in Indien veröffentlichten UN-Studie "Trends bei der Müttersterblichkeit". Das ist zwar ein "bemerkenswerter" Rückgang, wie die Autoren schreiben. Das Millenniumsziel der Vereinten Nationen wird damit aber verfehlt.

Die UN-Mitgliedsstaaten haben sich nämlich dafür ausgesprochen, die Müttersterblichkeit bis 2015 um 75 Prozent zu senken. Demnach hätte seit 1990 die Rate jedes Jahr um durchschnittlich 5,5 Prozent fallen sollen. Bisher sank sie im Schnitt pro Jahr um 2,3 Prozent.

Eine Folge von Armut

2008 starben pro Tag immer noch rund 1000 Schwangere. Mehr als die Hälfte von ihnen kam aus Schwarzafrika und knapp ein Drittel aus Südasien. Nahezu alle - 99 Prozent der gestorbenen Frauen - kamen aus Entwicklungsländern. Insgesamt hat die Müttersterblichkeit in den vergangenen Jahren besonders stark in Asien abgenommen.

Für Müttersterblichkeit gibt es vor allem vier Gründe: starke Blutungen nach der Geburt, Infektionen, Bluthochdruck und unsichere Abtreibungen. "Müttersterblichkeit ist sowohl eine Folge von Armut als auch ein Grund für sie. Die Kosten für eine Geburt können schnell das Einkommen einer Familie erschöpfen und so noch mehr finanzielle Not mit sich bringen", sagte Tamar Manuelyan Atinc von der Weltbank.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.