Krankenhaus 2.0.: Mit Laptop und iPhone zur Visite

(c) FABRY Clemens
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Die Barmherzigen Brüder wollen ihre Patienten vollständig digital erfassen - von der Wundheilung bis zur Fieberkurve. Patienteninformationen sollen so rund um die Uhr von jedem Ort aus abrufbar gemacht werden.

Wien/Red. Einer der größten privaten Gesundheitsanbieter Österreichs will die Patientendokumentation vollständig digitalisieren. Die ordenseigene IT-Firma „CareSolutions“ der Barmherzigen Brüder hat ein Programm entwickelt, das alle Patienteninformationen von der Einlieferung bis zur Entlassung elektronisch erfasst und damit – für befugte Ärzte und das Pflegepersonal – rund um die Uhr von jedem Ort aus abrufbar macht.

Ärzte verbringen mitunter viel Zeit damit, nach Befunden zu suchen. Um diese Zeit sinnvoller zu nützen, arbeiten IT-Experten an Lösungen für eine „digitale Patientenakte“. Diese soll Daten wie Fieberkurve, Arbeitsdiagnosen, Medikation, Vitalparameter, Laborbefunde, Röntgenbilder und Pflegeberichte enthalten.

Weniger Fehldiagnosen?

Ärzte und Pfleger versprechen sich von der digitalen Patientenakte eine Beschleunigung der Abläufe. Sie erhalten am PC oder am mobil eingesetzten Notebook direkten Einblick in die Krankengeschichten der Patienten. Gleichzeitig sind alle Daten biometrisch geschützt, revisionssicher abgespeichert und nur mit Zugangsberechtigung durch die Mitarbeiter einsehbar. Auch die Patienten sollen profitieren, denn durch die umfassende Dokumentation können nicht nur Mehrfachuntersuchungen vermieden, sondern auch Fehldiagnosen und Medikamentenunverträglichkeiten minimiert werden.

Das Grazer Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Marschallgasse ist bereits das erste Spital, das vollständig digitalisiert arbeitet. Hier sind Ärzte mit Laptop und iPhone bei der Visite ein alltägliches Bild.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.02.2011)

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