Zwei Wissenschaftler beschreiben in einem Buch den Stellenwert von Salz, Zucker und Spurenelementen.
„Ziel dieses Buches ist es, dem Leser nahezubringen, dass die Zufuhr von Salzen, Zucker, Spurenelementen und Vitaminen über eine ausgewogene Ernährung für ein gesundes Leben vollkommen ausreichend ist.“ So lautet der wichtigste Satz im Buch „Salze, Zucker, Spurenelemente“. Die Autoren, Univ.-Prof. Dr. Otto Schmut (Biochemiker) und Dr. Dieter F. Rabensteiner (Medizinische Universität Graz), haben ihn im Schlusswort versteckt.
Ohne Zucker und Salze kann der Mensch nicht leben, ein Zuviel des Guten ist für den menschlichen Organismus jedoch schädlich, wenn nicht gar lebensbedrohlich. Präparate und Nahrungsergänzungsmittel, die dem Körper Spurenelemente und Vitamine zuführen, seien für den gesunden Menschen nicht nötig. Anders sehe die Lage freilich bei Vorliegen bestimmter Krankheiten und bei verminderter Aufnahme im Alter oder bei Flüssigkeitsverlust aus. Wenn in diesen Fällen ein Mangel nachgewiesen wird, dann sei eine kontrollierte Ergänzung einzelner Elemente sinnvoll.
Bier sorgt für Silizium
Tenor des Buches: Salze, Zucker und Spurenelemente können Gift oder Lebenselixier sein – je nach Dosis. Die restlichen 167 Seiten erinnern ein wenig an ein locker formuliertes Chemielehrbuch samt Praxishinweisen für den medizinischen Alltag. Erläutert wird der jeweilige Bedarf der Salze und Spurenelemente, es gibt Hinweise auf Mangel oder Überschuss.
Ein Argument für sein tägliches Krügerl Bier kann man auch entdecken: Der Körper kann mit Bier (das aus Gerste gewonnen wird) den Bedarf an verwertbaren (resorBIERbarem) Silizium weitgehend decken. Der Leser erfährt auch, warum Arsen einst als Mordgift so beliebt war oder dass es im Himalaya gar keine Salzlagerstätten gibt. Diese und ähnliche Infos lockern den Text auf, der sich großteils mit den verschiedenen Salzen und Spurenelementen beschäftigt. Kurze Beiträge über Schüsslersalze und Honig runden das Buch ab. (th)
„Salze, Zucker, Spurenelemente, Gift oder Lebenselixier“, Verlagshaus der Ärzte, 168 Seiten, 17,90 €.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.05.2010)