Wiener Büromarkt: Mehr neue Flächen, weniger Vermietung

EHL: Produktion erhöht sich 2017 voraussichtlich von 60.000 auf 150.000 Quadratmeter. Vermietungsleistung sinkt heuer gegenüber 2016 um ein Drittel auf 200.000 Quadratmeter, Mieten stabil.

Der Wiener Büromarkt wächst dynamisch - alleine heuer kommen voraussichtlich rund 150.000 Quadratmeter an neuen Flächen hinzu, das sind mehr als doppelt so viele wie 2016 mit 60.000 Quadratmetern. Parallel dazu sinkt die Vermietungsleistung im laufenden Jahr um etwa ein Drittel auf 200.000 Quadratmeter, wie der Immobilienspezialist EHL heute, Dienstag, mitteilte.

In den ersten drei Quartalen 2017 seien insgesamt rund 114.000 Quadratmeter im Gesamtbestand vermietet worden - davon rund 75.000 Quadratmeter im modernen Bürobestand. Als größten Abschluss nannte die EHL die Anmietung von 8.500 Quadratmetern im "The Icon Vienna" am Hauptbahnhof durch das Steuerberatungsunternehmen TPA. Unter dem Strich brach die Vermietungsleistung im Neunmonatszeitraum um 45 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode ein. Allerdings sei im dritten Quartal des Vorjahres außergewöhnlich viel Fläche vermietet worden, die "deutlich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre" lag, relativierte EHL Immobilien.

Wien verzeichnet euopaweit geringste Leerstandsrate

Die Leerstandsrate sei heuer weiter leicht zurückgegangen und habe zum Ende des dritten Quartals (für den modernen Bürobestand) 5,3 Prozent betragen, das waren um 0,2 Prozentpunkte weniger als zu Jahresbeginn. Wien weise nach wie vor eine der geringsten Leerstandsraten unter den europäischen Metropolen auf.

Zuletzt habe sich der Büromarkt "eher zurückhaltend" gezeigt und sei "hinter den Erwartungen" zurückgeblieben, heißt es in der aktuellen EHL-Marktstudie für das dritte Quartal. Doch die anspringende Konjunktur, die gute Ertragslage der Unternehmen und Co-Working-Space-Betreiber mit "intensivem Interesse an neuen Standorten in zentralen, urbanen Lagen" sollen für Impulse sorgen. Der Leiter Market Research bei EHL Immobilien, Thomas Schanda, erwartet für 2018 jedenfalls eine Belebung. Bereits heuer im vierten Quartal soll die Vermietungsleistung zulegen.

"Die neuen Büroprojekte am Hauptbahnhof / Quartier Belvedere und entlang der U2-Achse Lassallestraße-Messe-Prater werden derzeit besonders stark nachgefragt", berichtete Stefan Wernhart, Leiter Büroimmobilien bei EHL Immobilien. Die hier bei Neuvermietungen erzielbaren Mieten würden sich mittelfristig in steigenden Durchschnittsmieten am Wiener Büromarkt niederschlagen.

Im dritten Quartal seien die Mieten heuer unverändert geblieben - im Schnitt betrugen sie 14,30 Euro pro Quadratmeter und Monat. Neu auf den Markt kommende Flächen kosten zwischen 15 und 22 Euro netto pro Quadratmeter; die Höchstmieten, wie sie vor allem in repräsentativen Lagen in der Innenstadt erzielt werden, erreichten bis zu 26 Euro pro Quadratmeter. In veralteten Büroobjekten und in Lagen außerhalb der Bürocluster liege der monatliche Quadratmeterpreis zwischen 9 und 12 Euro. (APA)

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