In Deutschland werden Klagen im dreistelligen Millionenbereich vorbereitet. Die Juristen werfen den Gesellschaften und Depotbanken falsche Aussagen in ihren Börsenprospekten vor - Finanzprodukte wurden an unerfahrene Anleger als risikolose Sparprodukte verkauft.
Frankfurt - Anlegeranwälte nehmen kriselnde offene Immobilienfonds aus Deutschland ins Visier. Man bereite für mehr als 1000 Mandanten Klagen gegen mehrere Fondsgesellschaften und Depotbanken vor, berichteten die Anwaltskanzleien Nieding & Barth aus Frankfurt sowie Tilp aus Kirchentellinsfurt bei Tübingen. Es gehe um ein Klagevolumen im dreistelligen Millionenbereich.
Ziel der Klagen ist die vollständige Rückabwicklung der Anteilsverkäufe, erklärten die Anwälte laut einer Mitteilung. Die Juristen werfen den Gesellschaften und Depotbanken falsche Aussagen in ihren Börsenprospekten vor. "Viele dieser Fonds wurden unerfahrenen Anlegern als risikolose Sparprodukte mit offensichtlich falschen Zusagen verkauft", sagte Klaus Nieding.
Nach einer Aufstellung der Anlegeranwälte werden derzeit sieben größere Fonds abgewickelt. Sechs weitere seien geschlossen. Die Summe der betroffenen Kundengelder liege bei 24,4 Mrd. Euro, was rund einem Viertel aller Anlagen in offenen Immobilienfonds entspreche. Zum Jahresende verjährten Ansprüche gegen Fonds, die im Jahr 2008 geschlossen wurden. (APA/dpa)