Neue Residenzen für Menschen mit Fünf-Sterne-Geschmack

Ausgezeichnete Projekte in den Innenstädten und Regenwäldern der Welt.

Wenn es darum geht, die Fünf-Sterne-Klientel der Welt anzulocken und zufriedenzustellen, müssen sich Hotels einiges einfallen lassen. Die Konkurrenz ist groß und die Ansprüche auch, weshalb bei den Häusern mit großen Namen, altehrwürdigen Gebäuden oder ganz neuen Ideen und architektonischen Konzepten gearbeitet wird. Und immer wieder eröffnen neue Hotels und Resorts, die den ultimativen Luxus in Service wie Ausstattung versprechen.

Vier neue Häuser rittern kommende Woche auf der Mipim – der internationalen Immobilienmesse in Cannes – als Finalisten um den begehrten Award in der Kategorie Bestes Hotel und Tourismus-Resort.

Stadthotels neu interpretiert

Darunter das Maison Albar Hotel Paris Céline I, das im Vorjahr nach 21 Monaten Renovierungsarbeiten als elegantes Fünf-Sterne-Haus in der Rue du Pont-Neuf eröffnet wurde. Wobei das Haus schon seit seiner Erbauung elegante Bewohner oder zumindest Besucher gewohnt war: Im Jahr 1866 wurde es als Hauptquartier der Luxusmodemarke Céline erbaut, und diesem Geist wollten die Entwickler der Paris Inn Group beim Umbau genauso Rechnung tragen wie der originalgetreuen Renovierung der Haussmann-Fassade. Weshalb mit den Architekten des Ateliers Cos – das auch schon mit der Renovierung des legendären Ritz beauftragt war – sowie Alexandre Danan als Innenarchitekten zusammengearbeitet wurde. Herausgekommen ist ein luxuriöses Fünf-Sterne-Haus mit 60 Zimmern und Suiten in zarten Cremetönen sowie Annehmlichkeiten vom Pool bis zum Spa. Und einem Rostang-Gourmet-Restaurant, dem Odette, in dem Yannick Lahopgnou moderne französische Küche auf den Tisch bringt (www.maison-albar-hotel-paris-celine.com).

Ebenfalls im Rennen um den Mipim-Award als bestes Hotelprojekt ist das Amsterdamer Grandhotel Krasnapolsky. Hier wurde nach dem Kauf des 1855 erbauten Gebäudes durch die AXA IM Real Estates im Jahr 2013 eine umfassende Renovierung durchgezogen, ohne das Hotel dafür zu schließen. Zu den Architekten, die dieses Unterfangen bis zum Abschluss der Umbauarbeiten im Jahr 2016 durchzogen, gehören Ramón Esteve, D/Docj und Studio Proof. Das Ergebnis dieses Kraftakts kann sich sehen lassen: Heute hat das Haus der NH Collection im Herzen Amsterdams 451 Zimmer, die nicht nur in verschiedenen Größen, sondern auch unterschiedlichen Stilen dem Geschmack der Besucher entgegenkommen. Zwar sind alle Zimmer in natürlichen Farbtönen gehalten, doch das Design reicht von klassisch bis ultramodern.

Den Glanz der guten alten Zeit für alle verströmt der Wintergarten aus dem 19. Jahrhundert, der das architektonische Glanzstück des Hauses bildet. Hier finden nicht nur die morgendlichen Frühstücke statt, sondern auch Hochzeiten und andere Events, Sterneküche gibt es außerdem im Restaurant The White Room (www.nh-collection.com/de/hotel/nh-collection-amsterdam-grand-hotel-krasnapolsky).

Aus einem gänzlich anderen Zugang heraus ist das ebenfalls unter die Finalisten gewählte SLS Brickell Hotel and Residences in Miami entstanden. Hier haben nicht Entwickler ein altehrwürdiges Gebäude gekauft und in ein zeitgenössisches Stadthotel transformiert, sondern sich vielmehr ein großer Player aus dem Bereich Luxus-Eigentumswohnungen und Großprojekte, die Related Group, mit einem Stararchitekten, nämlich Arquitectonica, und einem ebensolchen Designer – Philippe Starck – zusammengetan, um eine Kombination aus Eigentumswohnungen und Fünf-Sterne-Hotel in Miamis aufstrebendem Bezirk Brickell zu schaffen. 2014 wurde mit dem ehrgeizigen Wolkenkratzerprojekt begonnen, herausgekommen ist ein 55-stöckiges Wahrzeichen mit spektakulärer LED-Fassade der Lichtkünstlerin Ana Isabel Martinez. Über 450 Wohnungen sowie 124 Hotelzimmer und -suiten sowie etliche Kunstwerke auf den Gemeinschaftsflächen finden sich in dem Turm, zu den weiteren Annehmlichkeiten gehören neben einem hauseigenen Shoppingcenter auch das Restaurant des angesagten Chefkochs Katsuya Uechi (http://slslux.com).

Neue Luxusresorts

Das Engagement der Entwickler beschränkt sich allerdings nicht nur auf luxuriöse Hotelprojekte in den Städten, auch bei den Resorts hat sich einiges getan. Eine Anlage, die es ebenfalls unter die Top vier bei der renommierten Immobilien-Awards geschafft hat, ist das Sofitel Tamuda Bay Beach & Spa, das im vergangenen Sommer an der Nordküste Marokkos eröffnet wurde. Hier hat die Entwicklungsgesellschaft Madaef mit GM Architects 104 Zimmer und Suiten, acht Bungalows und fünf Villen gebaut. Auf den insgesamt fast 40.000 Wohnquadratmetern rund 30 Kilometer östlich von Tanger wechseln sich traditionelle marokkanische und ultramoderne Elemente ab und sorgen für eine lockere, südliche Atmosphäre. Spannende Mischungen verschiedener Kulturen finden sich zudem im Spa-Bereich mit Dampfbädern und Pools sowie den Restaurants der Anlage, die eine Mischung aus marokkanischer, französischer, asiatischer und mediterraner Küche anbieten (www.sofitel.com).

Inmitten der Natur

Aber auch außerhalb allfälliger Awardverleihungen finden spektakuläre neue Hotelprojekte statt. Eines davon ist das Miavana Island Sanctuary, das diesen Frühling als Madagaskars erste Ultra Five Star Lodge eröffnet werden soll. Lediglich per Helikopter erreichbar, will die Anlage am Strand neben den klassischen touristischen Annehmlichkeiten direkte Begegnungen mit bedrohten heimischen Tierarten ermöglichen, die im resorteigenen Schutzbereich leben (www.timeandtideafrica.com).

Auf Bali wiederum wurde soeben ein neues Resort mit einem etwas anderen Fokus eröffnet: Der japanische Luxusanbieter Hoshinoya hat mit dem Hosinoya Bali eine Anlage mitten in den Regenwald gestellt, in der die lokale Kultur im Mittelpunkt stehen soll. 30 Villen warten entlang des Pakistan-Flusses in einem heiligen Tal auf Kundschaft, dessen zahlreiche Kanäle unter Unesco-Schutz stehen. Und den Gästen genauso zum Schwimmen zur Verfügung stehen wie der Pool, der sich über die Gesamtlänge der Anlage erstreckt (www.hoshinoresorts.com). (sma)

AUF EINEN BLICK

Unterkünfte für den Reisendenmit Fünf-Sterne-Geschmack gehören zu den Prestigeobjekten der Architekten und Entwickler.

Einige der neuesten Häuser haben es ins Finale der Mipim-Awards geschafft, die kommende Woche im Rahmen der internationalen Immobilienmesse in Cannes verliehen werden. Andere sind einfach durch ihre besondere Lage mitten im Regenwald oder durch neue Konzepte etwas Besonderes.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.03.2017)

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