Nachschub in Sachen Eigentumswohnungen

Symbolbild Wohnbau
Symbolbild Wohnbau(c) Clemens Fabry
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Der Markt brummt: 2016 und 2017 waren Rekordjahre bei den Verbücherungen von Wohnungsverkäufen. Was die Bauträger zu neuen Projekten motiviert.

Es sind gute Zeiten für den Bau und Verkauf von Eigentumswohnungen: Nach 2016, das als Rekordjahr in Sachen Verbücherungen galt, konnte das Jahr 2017 noch einmal ein Schäuferl drauflegen. Genauer gesagt um 3,6 Prozent, wie der Re/Max-Eigentumswohnungsmarkt 2017 zeigt. Rund 50.000 Wohnungen im Gesamtwert von 10,6 Milliarden Euro wurden im Vorjahr verkauft, zu einem durchschnittlich um 6,5 Prozent auf 3094 Euro pro Quadratmeter gestiegenen Preis.

Nachschub wird also gebraucht und ist auch auf dem Weg. Neue Bauträgerprojekte im ganzen Land sollen die wachsende Nachfrage nach Wohnungen für unterschiedlichste Budgets und Ansprüche befriedigen. Besonders groß sind Nachfrage wie Angebot in der Hauptstadt, aber auch in den Ländern gibt es spannende Projekte.

Direkt im Herzen Wiens geht es naturgemäß immer etwas teurer zu, wenn große alte Gebäude revitalisiert werden. Da bildet auch das ehemalige Postgebäude an der Dominikanerbastei keine Ausnahme, das jetzt von der Soravia und der Wertinvest unter dem klingenden Namen „k.u.k Postdirection“ umgebaut und entwickelt wird. 80 Wohnungen und ein Luxushotel sollen hier in den kommenden zweieinhalb Jahren nach den Plänen einer Architektengemeinschaft der Hochform Architekten, Zeytinoglu ZT und Project A01 Architects entstehen. Äußerlich wurde das aus fünf historischen Gebäuden bestehende Ensemble in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt behutsam revitalisiert, hier wird hauptsächlich die Erdgeschosszone mit Geschäfts- und Gastronomieflächen belebt. Außerdem sind ein Spazierweg und ein begrünter Innenhof geplant. Das Gesamtkonzept für die öffentlichen Flächen wird derzeit noch mit der Bezirksvorstehung erarbeitet. Im Untergrund soll allerdings schon im Mai mit den Arbeiten begonnen werden, wo Parkmöglichkeiten für die künftigen Bewohner entstehen. Im nächsten Schritt wird dann mit dem Wohntrakt, dem sogenannten Palais Post, begonnen, der nach den Plänen bis zum Jahr 2020 bezugsfertig sein soll. Das Fünfsternehotel soll dann 2021 folgen.

Grün- und Weitblick

Ebenfalls auf die Mischung aus Eigentumswohnungen, Hotelzimmern und Gewerbeflächen setzt die IC Development mit ihren beiden Hochhäusern im Viertel Zwei, deren Pläne jetzt präsentiert wurden. „Grünblick“ und „Weitblick“ werden die beiden Gebäude heißen, die aus der Feder des Mailänder Architekten Mario Cucinella stammen, der sich im Vorjahr mit seiner offenen, leichten Architektur gegen fünfzig Mitbewerber im Wettbewerb durchsetzen konnte. Im denkmalgeschützten Ambiente der Trabrennbahn entstehen hier im 90 Meter hohen Grünblick 23.000 Quadratmeter Wohnfläche; im 120 Meter hohen großen Bruder 41.000 Quadratmeter Büroflächen und Hotelräume. Ganz unten wird in beiden Häusern Platz für Nahversorger geschaffen, zusätzlich sind ein Kindergarten und kulturelle Einrichtungen geplant.

Außerdem sollen die denkmalgeschützten Stallungen als „Dorfplatz“ des Viertel Zwei dienen und zur Verwirklichung des Konzeptes eines lebendigen Stadtteils beitragen, in dem Wohnen, Leben und Arbeiten stattfinden. Der Beginn der Bauarbeiten ist für 2020 geplant, der Einzug der ersten Bewohner soll mit 2023 beginnen.

Ganz anderen Bedürfnissen folgen naturgemäß Bauträgerprojekte im Ländle – das übrigens laut dem Re/Max-Bericht in Sachen Wohnungspreise noch vor Salzburg, Wien und Tirol liegt.

Hoch hinaus im Ländle

Wie es aussieht, wenn es dort um das Thema „hoch hinaus“ geht, zeigt ein Wohnprojekt am Berg in Feldkirch. Unterhalb des Schloss Amberg baut die Zima Wohnbaugesellschaft ab kommendem Herbst auf 12.500 Quadratmetern 62 Wohneinheiten in sechs Baukörpern, die Ende 2020 bezugsfertig sein sollen. „Tradition trifft Moderne“ heißt hier das Konzept, mit dem sich Johannes Kaufman im Architektenwettbewerb gegen sieben Mitbewerber durchsetzen konnte. Auf einem massiven Sockelgeschoss sollen Obergeschosse in Holzhybridbauweise errichtet werden, wobei die unteren Baukörper über zwei, die oberen über drei Geschoße verfügen, sodass alle Wohnungen neben einem Gartenteil, einer Terrasse oder einem Balkon auch entsprechende Aussichten bieten. Außerdem sollen mit einem Freiraumkonzept gemeinschaftliche Grünflächen erschlossen werden, zu dem ein Kinderbereich gehört, der die Topografie bei allen Spielgeräten als spannendes Element nutzt. (sma)

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Holz in der Stadt wird im Zuge der Nachhaltigkeit immer öfter nachgefragt und mittlerweile auch genutzt.Die einstigen Hauptkritikpunkte, mangelnde Statik und fehlender Brandschutz, sind mittlerweile durch entsprechende Weiterverarbeitung und kluge Technik keine Hinderungsgründe mehr, Mehrgeschoßbauten aus dem beliebten Material zu errichten.

Das neue „Handbuch Eigentumswohnung“ der Stiftung Warentest beantwortet Fragen rund ums Finden, Kaufen, Finanzieren, Verwalten, Pflegen und Modernisieren. Die Autoren Annette Schaller, Werner Siepe und Thomas Wieke erklären auf 240 Seiten Nützliches für Selbstnutzer und Vermieter. Kindle-Edition ab 29,99; gebunden ab 34,90 Euro.

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