"Nur Spaß": Stronach sucht einen Nachfolger

Frank Stronach
Frank Stronach APA/GEORG HOCHMUTH
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Der Austro-Kanadier begründet den Aufruf mit seinem Alter - wie ernst er es meint, ist offen. Und er liefert Ideen für das Bundespräsidentenamt.

Frank Stronach sucht einen Nachfolger als Parteivorsitzender. "Ich suche eine Führungsperson", sagte er am Freitag bei einer Pressekonferenz. Anforderungen für den Job seien unter anderem "ein bisschen Wirtschafts-Erfahrung" und "guter Charakter". Wie ernst es Stronach mit der Rückzugankündigung gemeint hatte, blieb aber bis zuletzt offen. "Ich mache nur Spaß, aber ich habe ein gewisses Alter", relativierte er auf Nachfrage.

Jedenfalls seien alle Mandatare und Funktionäre, die er bei der Pressekonferenz in Wien hinter sich versammelt hatte, geeignet, betonte er, denn "sie waren schon alle Klubpräsident". Auf die Frage, ob es der ehemalige BZÖ-Politiker Peter Westenthaler werden könnte, meinte Stronach: "Ich habe politisch nichts mit ihm zu tun."

Moser und Griss? "Habe gehört, es sind nette Leute"

Bundespräsident will Stronach jedenfalls nicht werden - "vielleicht in 50 Jahren", merkte er an. Zu den derzeit in Aussicht stehenden Kandidaten Irmgard Griss und Josef Moser meinte er: "Ich kenne beide nicht sehr, aber ich habe gehört, es sind nette Leute." Zumindest über ein Treffen mit Griss würde sich der Parteichef laut eigener Aussage freuen, da er gehört habe, es handle sich um eine "sehr anständige und sehr respektierte Frau". Grundsätzlich sei es aber nicht wichtig, ob der Kandidat oder die Kandidatin - "Ich hoffe, dass auch Frauen antreten werden" - einen Titel hat oder nicht.

Konkreter sind die Vorstellungen Stronachs für das Präsidentenamt: Sollten mindestens 10.000 Bürger einen Antrag für ein Volksbegehren stellen, müsse ein "Weisen-Rat" aus 20 Mitgliedern - die Hälfte davon Frauen und fünf davon wechselnde Experten zu den jeweiligen Sachthemen - einberufen werden. Sollten dessen Vorschläge mit der Regierungslinie nicht übereinstimmen, darf der Bundespräsident eine Volksabstimmung initiieren, findet Stronach. Mitglied im Weisen-Rat sollten übrigens nur Personen sein, die mindestens fünf Jahre lang in Österreich zumindest 40.000 Euro jährlich Steuern gezahlt haben.

Auch weitere Ideen des Parteigründers erörtern dessen Abgeordnete bei der Klausur: Etwa jene zu Mitarbeiterbeteiligung, zu einer Steuer- und einer Verwaltungsreform. Letztere könne etwa durch einen "Solidaritätsbeitrag" finanziert werden: Bürger mit einem Einkommen von mindestens 100.000 Euro jährlich sollen dabei fünf Jahre lang zehn Prozent ihres Gehalts beitragen.

(APA)

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