Warum hat Österreich eigentlich die Eurofighter gekauft? Und welche dubiosen Geldflüsse hängen damit zusammen? Eine Spurensuche.
Die Geschichte des Eurofighter-Ankaufs ist eine Geschichte der Seltsamkeiten. Seltsam ist, wie Entscheidungen zustande kamen. Welche Personen im Umfeld plötzlich auftauchten. Und vor allem: welche Zahlungsflüsse bekannt wurden. Zusammenhänge sind nicht in allen Fällen nachweisbar. Aber vieles hatte schon einen sehr eigenartigen Beigeschmack.
Seltsam war schon die eigentliche Kaufentscheidung. Lediglich zwei Anbieter, Saab und Eurofighter, hatten sich um den lukrativen Auftrag für österreichische Abfangjäger bemüht. Verteidigungsminister war damals der FPÖ- und spätere BZÖ-Politiker Herbert Scheibner, und dieser hatte sich für den Saab Gripen entschieden. Mit diesem ging er in den Ministerrat hinein – und kam mit dem Eurofighter heraus. Scheibner war overruled worden – von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, vor allem aber von Finanzminister Karl-Heinz Grasser.