Österreichischer AKP-Ableger will Auftrittsverbot akzeptieren

"Wenn die Demokratie in Österreich sagt, wir dürfen uns nicht versammeln, dann werden wir das nicht machen", heißt es von der Union Europäisch-türkischer Demokraten.

Die Union Europäisch-türkischer Demokraten (UETD), Ableger der türkischen Regierungspartei AKP, will ein mögliches Auftrittsverbot wahlkämpfender türkischer Politiker in Österreich akzeptieren. "Dem werden wir uns anpassen", sagte Sprecher Ramazan Aktas am Donnerstag. "Wenn die Demokratie in Österreich sagt, wir dürfen uns nicht versammeln, dann werden wir das nicht machen", sagte Aktas. Er wandte gleichzeitig ein: "Wir müssen uns aber als Österreicher - nicht nur als Türkischstämmige - auch fragen, wie demokratisch das ist."

Laut türkischem Wahlgesetz sind Wahlkampfveranstaltungen im Ausland eigentlich nicht erlaubt, wobei nach Angaben aus der Türkei "alle Parteien" diese Vorschrift regelmäßig verletzen.

Keine Auftritte türkischer Politiker in Österreich geplant

Die UETD plant laut Aktas in nächster Zeit keine Wahlkampfveranstaltungen in Österreich zum Verfassungsreferendum. Es seien von ihrer Seite auch keine Auftritte türkischer Politiker hierzulande vorgesehen.

Zur Veranstaltung mit dem türkischen Ex-Politiker Sevki Yilmaz vom vergangenen Sonntag in Wien betonte der Sprecher, dabei habe es sich nicht um eine Wahlveranstaltung gehandelt, sondern um eine "Konferenz über die Türkei". Yilmaz habe früher in Österreich gelebt und "wollte mit österreichischen Mitmenschen zusammenkommen". Er habe über die politische Kommunikation zwischen Österreich und der Türkei gesprochen.

Das Thema der Volksabstimmung über das Präsidialsystem sei allerdings auch zur Sprache gekommen, wobei Yilmaz die Gründe für das Ja wie auch die Einwände der Kritiker besprochen habe. Die "Kronen Zeitung" hatte am Montag das Foto eines Werbeplakates zu Yilmaz' Auftritt veröffentlicht, auf dem auf Türkisch "Unsere Entscheidung: Ja" zu lesen war.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Premierminister Binali Yıldırım
Türkei-Referendum

Ja-Lager: „Für eine starke Türkei“

Das Ja-Lager wirbt damit, dass eine Verfassungsreform Stabilität und ein Ende der ewigen Koalitionsstreitigkeiten bringe.
Präsident Erdogan wirbt für ein "Evet" beim Verfassungsreferendum.
Außenpolitik

Erdogan: Sieg bei Referendum wird Todesstrafe Weg ebnen

Präsident Erdogan tritt am Samstag vier Mal auf, um für sein Präsidialsystem zu werben und bringt die Todesstrafe erneut aufs Tapet.
Finale im Wahlkampf. Mit gewaltigen Plakaten wirbt der türkische Staatschef Erdo˘gan in Istanbul für ein Ja zu dem von ihm geplanten Präsidialsystem. Es würde seine Machtfülle erweitern.
Außenpolitik

Wie die Türkei unter dem neuen System aussehen würde

Recep Tayyip Erdoğan will sich von der Bevölkerung seine Vision einer Präsidialrepublik absegnen lassen. Der Staatschef soll die ganze Macht erhalten.
Der islamische Prediger Fethullah Gülen lebt im USamerikanischen Exil. Er hat einst der regierenden AKP geholfen, ihre Macht zu festigen.
Außenpolitik

Schulen im Visier: Der globale Kampf zwischen Erdoğan und Gülen

Die Bewegung des islamischen Predigers betreibt ein dichtes Netzwerk an Lehranstalten in aller Welt. Ankara will Kontrolle über die Schulen – mit einer eigenen Stiftung.
Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu
Außenpolitik

Watschenmann Europa tut sich mit Türkeikritik schwer

Faschistisch, rassistisch, fremden- und islamfeindlich – türkische Regierungsvertreter überhäufen die Europäer mit immer schrilleren Vorwürfen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.