Mitterlehner kritisiert "persönliche Angriffe" der SPÖ auf Sobotka

Mitterlehner sieht "unangebrachte" SPÖ-Reaktion
Mitterlehner sieht "unangebrachte" SPÖ-ReaktionREUTERS
  • Drucken

Die Reaktion der SPÖ auf den Vorschlag des Innenministers zur Änderung des Versammlungsrechts sei "völlig unangebracht", sagt der Vizekanzler.

ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner zeigt sich verärgert über den Koalitionspartner. Dessen Reaktion auf den Vorschlag von Innenminister Wolfgang Sobotka zur Änderung des Versammlungsrechts sei "völlig unangebracht", erklärte der Vizekanzler am Freitag. "Es gibt keinen Grund, einen inhaltsorientierten Vorschlag derart abzulehnen und für persönliche Angriffe zu missbrauchen." Der Ressortchef habe schließlich in seinem Auftrag einen "vernünftigen und praktikablen" Vorschlag gemacht, meinte Mitterlehner.

Was die Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Österreich betrifft, ortet der Vizekanzler einen "Zick-Zack-Kurs" der SPÖ: "Der Kanzler und die SPÖ sollen klar sagen, ob sie für oder gegen türkische Wahlkämpfe und türkische Innenpolitik in Österreich sind." Mitterlehner kritisierte, dass Kanzler Christian Kern dieses Problem zunächst gar nicht, dann aber auf EU-Ebene lösen wollte. Einmal mehr betonte er, dass die ÖVP weder türkische Wahlkampfauftritte noch türkische Innenpolitik in Österreich akzeptiere. Die Bevölkerung erwarte ein klares Vorgehen und eine gemeinsame Lösung, so der Parteiobmann.

Sobotka hatte am Donnerstag Pläne für ein Auftrittsverbot für ausländische Politiker bei Versammlungen in Österreich vorgelegt. Die SPÖ bezeichnete den Entwurf als "völlig untauglich", übte aber auch sonst scharfe Kritik am Innenminister: Dieser sei nicht Willens und nicht in der Lage, seine Arbeit zu machen, sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Premierminister Binali Yıldırım
Türkei-Referendum

Ja-Lager: „Für eine starke Türkei“

Das Ja-Lager wirbt damit, dass eine Verfassungsreform Stabilität und ein Ende der ewigen Koalitionsstreitigkeiten bringe.
Präsident Erdogan wirbt für ein "Evet" beim Verfassungsreferendum.
Außenpolitik

Erdogan: Sieg bei Referendum wird Todesstrafe Weg ebnen

Präsident Erdogan tritt am Samstag vier Mal auf, um für sein Präsidialsystem zu werben und bringt die Todesstrafe erneut aufs Tapet.
Finale im Wahlkampf. Mit gewaltigen Plakaten wirbt der türkische Staatschef Erdo˘gan in Istanbul für ein Ja zu dem von ihm geplanten Präsidialsystem. Es würde seine Machtfülle erweitern.
Außenpolitik

Wie die Türkei unter dem neuen System aussehen würde

Recep Tayyip Erdoğan will sich von der Bevölkerung seine Vision einer Präsidialrepublik absegnen lassen. Der Staatschef soll die ganze Macht erhalten.
Der islamische Prediger Fethullah Gülen lebt im USamerikanischen Exil. Er hat einst der regierenden AKP geholfen, ihre Macht zu festigen.
Außenpolitik

Schulen im Visier: Der globale Kampf zwischen Erdoğan und Gülen

Die Bewegung des islamischen Predigers betreibt ein dichtes Netzwerk an Lehranstalten in aller Welt. Ankara will Kontrolle über die Schulen – mit einer eigenen Stiftung.
Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu
Außenpolitik

Watschenmann Europa tut sich mit Türkeikritik schwer

Faschistisch, rassistisch, fremden- und islamfeindlich – türkische Regierungsvertreter überhäufen die Europäer mit immer schrilleren Vorwürfen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.