Umweltministerium warb mit Plastik gegen Plastik

Hergestellt wurde die Folie aus Polyethylen
Hergestellt wurde die Folie aus PolyethylenAPA/HELMUT FOHRINGER
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Damit die Bürger auf Plastiksackerl verzichten, wurden 150.000 Freecards mit abziehbare Folie verteilt. Greenpeace findet das "unnötig und skurril".

Um die Zahl der Plastiksackerl zu reduzieren, hat das Umweltministerium im Rahmen der Kampagne "Pfiat di Sackerl" mit Postkarten inklusive Plastiksticker dafür geworben. 150.000 Freecards mit der abziehbaren Folie "Nimm mich" wurden Anfang März verteilt. Sie lagen beispielsweise in Wiener Lokalen in speziellen Aufstellern zur freien Entnahme auf.

Der Sticker soll von der Gratispostkarte abgelöst und auf den Kühlschrank geklebt werden, um daran zu erinnern, für den nächsten Einkauf ein Mehrwegsackerl mitzunehmen. Wie auf der Freecard zu lesen ist, stellt der Sticker eine "kleine Erinnerung" dar.

Diese Werbung ist "ist unnötig und skurril"

Die Karten waren "irrsinnig beliebt" und binnen weniger Tage bereits vergriffen, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums. Dass mit "Plastikpickerln gegen Plastiksackerl geworben wird ist unnötig und skurril", findet Herwig Schuster, Programmdirektor bei Greenpeace Österreich. Hergestellt ist die Folie aus Polyethylen, analysierte der Chemiker. Das "fällt in die Kategorie sinnloses, kurzlebiges und vermeidbares Plastik". "Man könnte schon mehr mitdenken, wenn man solche Kampagnen macht", meinte Schuster.

Die Kampagne habe sich die Vermeidung von Einwegtaschen und nicht nur von Plastiktaschen zum Ziel gesetzt, betonte Ministeriumssprecherin Magdalena Rauscher-Weber. Technisch sei es nicht anders umsetzbar gewesen als mit der ablösbaren Folie. Diese solle ja auch von ihrem Ziel - dem Kühlschrank - wieder leicht entfernbar sein.

(APA)

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