Ein Jahr danach: Der Kanzler ging, ein Teil der Kritik blieb

Julia Herr
Julia HerrDie Presse
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Von Würde und Kompromissen: Wie ehemalige Faymann-Kritiker den Zustand der Sozialdemokratie sehen.

In den Tagen vor dem ersten Mai 2016 klingelte Walter Steidls Telefon öfters als üblich. Ungewöhnlich viele Journalisten wollten mit ihm sprechen, und zwar nicht nur jene aus Salzburg: Der SPÖ-Landesparteichef war einer der ersten, der sich offen für einen Rücktritt Werner Faymanns ausgesprochen hatte. „Daran führt kein Weg mehr vorbei“, sagte er vor einem Jahr. Der Kanzler und SPÖ-Chef könne ihn „und viele andere“ nicht mehr erreichen.

Heute, ein Jahr später, spricht Steidl ganz anders über seinen aktuellen Parteichef: „Unter den Funktionären und Wählern ist die Begeisterung für sozialdemokratische Politik zurückgekehrt“, sagt er zur „Presse“. „Und diese Begeisterung heißt Christian Kern.“ Der Wechsel an der SPÖ-Spitze sei „die richtige Entscheidung gewesen“. Dafür sei das harsche Vorgehen gegenüber Faymann eben notwendig gewesen.

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