Nazi-Sager: Kampl tritt aus der FPÖ aus

Siegfried Kampl
Siegfried Kampl(c) Presse
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Der mehrere Jahre zurückliegende Parteiausschluss wegen verweigerter Distanzierung vom Nationalsozialismus war zuvor wegen eines Formalfehlers aufgehoben worden. Die Partei wollte Kampl erneut ausschließen, nun trat er aus der FPÖ aus.

Der Gurker Bürgermeister Siegfried Kampl tritt aus der FPÖ aus. Das gab der Kärntner Landesparteichef Gernot Darmann Montag Abend in einer Aussendung bekannt. Er hatte mit dem Bürgermeister ein Gespräch geführt.

Denn: Der mehrere Jahre zurückliegende Parteiausschluss des Gurker Bürgermeisters Siegfried Kampl aus der FPÖ war vor drei Monaten wegen eines Formalfehlers aufgehoben worden. Am Montag kündigte die Partei einen neuen Anlauf an. "Der inhaltliche Grund hat sich ja nicht geändert", sagte der stellvertretende Parteichef Norbert Hofer am Montag.

Die Partei wollte den Kärntner loswerden, weil er sich in einem Interview nicht vom Nationalsozialismus distanzieren wollte: "Nur von dem, was sie gemacht haben, distanziere ich mich, nicht vom Nationalsozialismus. Das darf man nicht sagen, dass der zum Teil schlecht war", hatte Kampl 2014 in dem Interview mit der "Kleinen Zeitung" gesagt. Bereits einige Jahren zuvor hatte Kampl, damals für das BZÖ im Bundesrat, für Aufregung gesorgt, als er sagte, dass Deserteure der Wehrmacht „zum Teil Kameradenmörder“ gewesen seien.

2014 wurde Kampl dann ausgeschlossen, Parteichef Heinz-Christian Strache persönlich verkündete den Schritt in einer Aussendung. "Jemand, der mit dem Nationalsozialismus liebäugelt, hat in der FPÖ nichts verloren", so Strache damals. Christian Ragger, damals Parteiobmann in Kärnten, sprach von "Gefahr in Verzug".

Kampl hatte vor seinem Austritt noch gehofft, dass es zu einer "Aussprache mit den Parteiverantwortlichen" kommen und er rehabilitiert werde. Hofer hatte dem entgegnet: "Der Formalfehler wird jetzt behoben und der Ausschluss damit umgesetzt."

(APA/Red.)

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