Angelobung von Schwarz-Blau am 20. Dezember?

Strache; Kurz
Strache; KurzAPA/HELMUT FOHRINGER
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ÖVP und FPÖ peilen eine Einigung noch in diesem Jahr an. Das Kapitel „Umwelt“ ist abgeschlossen, die Klimaschutzpolitik wird fortgeführt.

Bisher hatten ÖVP und FPÖ einen Abschluss der Verhandlungen um den 12. Dezember angepeilt – ein bisschen mehr Zeit will man sich jetzt doch noch lassen: Für die Angelobung biete sich der 20. Dezember an, sagte Nationalratspräsidentin Elisabeth Köstinger am Freitag. Damit kann sich auch die FPÖ, die es mit dem Abschluss nicht ganz so eilig hat, wie der künftige Koalitionspartner, anfreunden. Wenn man sich inhaltlich einig sei, werde es vor Weihnachten eine Angelobung geben, sagte FPÖ-Verhandler Norbert Hofer. Sollte es sich vor Weihnachten nicht mehr ausgehen, werden die Österreicher noch ein wenig auf die neue Regierung warten müssen: Dann soll es eine Angelobung erst nach dem 8. Jänner geben.

Derzeit wird jedenfalls intensivst verhandelt, die Steuerungsgruppe mit den Parteichefs, Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache, hat sich in dieser Woche schon vier Mal getroffen. Am Freitag wurde das Thema Umwelt abgeschlossen – ein Themenbereich, der durchaus Stoff für Kontroversen geboten hätte. Denn in der FPÖ gibt es starke Kräfte, die die gängigen Theorien zum Klimawandel ablehnen.

Klimaschutz wird fortgesetzt

Doch diese konnten sich offensichtlich nicht durchsetzen. Hofer erklärte mit Verweis auf die Landwirtschaft und den Tourismus, das Themengebiet sei „für Österreich von großer Bedeutung“. Der Klimaschutz sei „ganz wichtig“, man müsse sich mit den Fragen der Klimaveränderung auseinandersetzen und etwa die erneuerbaren Energien ausbauen. Somit ist von einer Abkehr von der Klimaschutz-Strategie im gemeinsamen Positionspapier von ÖVP und FPÖ keine Rede. Dort wird die bisherige Linie in der Umweltpolitik weiter verfolgt: Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2020 um 16 Prozent reduziert werden, der Ausstieg aus der fossilen Energiewirtschaft vorangetrieben werden. Bis zum Jahr 2030 sollen 100 Prozent des nationalen Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen produziert werden.

Nicht fehlen darf in dem Papier ein Bekenntnis zur Anti-Atomkraft-Politik. So soll im Zuge der Brexit-Verhandlungen eine Überarbeitung des Eurotom-Vertrags angepeilt werden, mit dem Ziel, dass jene Staaten finanziell besser gestellt werden, die vollständig auf Atomkraft verzichten. Gegen den Neu- und Ausbau von Atomkraftwerken in Nachbarländern will sich die neue Regierung mit allen zur Verfügung stehenden politischen und rechtlichen Mitteln wehren.

Wer wird Umweltminister?

Wie bei allen anderen Ressorts ist auch im Bereich Umwelt und Landwirtschaft noch offen, wer das Ministerium künftig leiten wird. Eine Möglichkeit wäre ÖVP-Verhandlerin Elisabeth Köstinger. „Diese Frage stellt sich nicht“, sagt die Nationalratspräsidentin dazu. Aber: Im Europaparlament habe sie maßgeblich mit diesem Bereich zu tun gehabt und diesen auch jetzt bei den Koalitionsgesprächen im zuständigen Cluster mitverhandelt: „Das Thema liegt mir sehr am Herzen.“

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