Sebastian Kurz und die Frauen: Neue Namen machen die Runde

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KURZ, BOGNER-STRAUSS(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Der Frauenanteil in der neuen Regierung soll höher sein als in der aktuellen. In der ÖVP werden neue Kandidatinnen für Ministerämter genannt: Eva Marek, Henrietta Egerth-Stadlhuber, Juliane Bogner-Strauss und Veronika Marte.

Inhaltlich sind ÖVP und FPÖ mehr oder weniger fertig. Im Verhandlungsfinale, das am Donnerstagabend im Palais Epstein beginnt, und mit Schlafunterbrechungen bis Samstag dauern soll, wird es vor allem um die Zusammensetzung und die Besetzung der Ministerien gehen.

Davor war vor allem die ÖVP auf der Suche nach Ressortchefinnen. Es werde in der neuen Regierung definitiv mehr Frauen geben als in der aktuellen, hieß es aus Verhandlerkreisen. In der Volkspartei machten am Donnerstagnachmittag einige neue Namen die Runde. Eva Marek, die Leiterin der Oberstaatsanwaltschaft Wien, kommt offenbar für das Justizministerium infrage. Für den Bereich Bildung, Wissenschaft, Forschung wurden zwei Kandidatinnen genannt: die Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), Henrietta Egerth-Stadlhuber. Und die Molekularbiologin (Uni Graz) Juliane Bogner-Strauss, die seit Beginn der neuen Legislaturperiode für die ÖVP im Nationalrat sitzt. Bei der Besetzung eines Familien-, Frauen- und Jugendministeriums denkt Sebastian Kurz offenbar an die Vorarlbergerin Veronika Marte, eine seiner Stellvertreterinnen in der ÖVP.

Nach wie vor im Rennen sind Bettina Glatz-Kremsner, eine andere Vizeparteichefin (Finanzen, Wirtschaft). Die Direktorin des niederösterreichischen Bauernbunds, Klaudia Tanner (Landwirtschaft). Und natürlich Nationalratspräsidentin Elisabeth Köstinger (Landwirtschaft, Bildung). Sollte sie Ministerin werden, könnte Innenminister Wolfgang Sobotka an die Parlamentsspitze wechseln.

Wer welchen Job bekommt, hängt nicht nur von der Ressortverteilung, sondern auch von der Zusammensetzung ab. Im Vergleich mit dem Status Quo werden wohl einige Ministerien verändert. Die Fusion von Finanz- und Wirtschaftsministerium ist eine Überlegung. Oder das Wirtschaftsministerium wird um die Staatsbeteiligungen zu einem Standortressort aufgewertet.

Sieben zu sieben oder acht zu sechs

Grundsätzlich sind sich beide Parteien einig, dass es weiterhin 14 Ministerien und zwei Staatssekretariate geben soll. Offen ist, ob sie fifty-fifty aufgeteilt werden wie unter Rot-Schwarz. Oder ob die ÖVP um eines mehr bekommt. Der Schlüssel acht zu sechs soll dann angewendet werden, wenn sich die FPÖ mit ihrem Wunsch nach dem Innen- und dem Verteidigungsministerium durchsetzt. Im Gegenzug müsste sie dann auf ein Ressort verzichten.

Gesetzt war – neben Kurz im Kanzleramt – am Donnerstagnachmittag aber nur eine Person im ÖVP-Team: Gernot Blümel als Kanzleramtsminister, zuständig auch für Kultur und Medien.

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