Kickl kritisiert Boykott-Aufruf als "moralische Überheblichkeit"

Innenminister Herbert Kickl (FPÖ)
Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) Reuters
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In dem Appell, der von der französischen Zeitung "Le Monde" veröffentlicht wurde, heißt es, dass mit der FPÖ "die Erben des Nazismus" eine "Machtstellung in der neuen österreichischen Regierung" erlangt hätten.

Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) verurteilt den Aufruf zum Boykott von FPÖ-Ministern durch internationale Politiker. Der Vorwurf, die FPÖ sei "Erbe des Nazismus", wies Kickl "schärfstens zurück". Er sei Ausdruck "absoluter Unkenntnis" der politischen Realität in Österreich. "So was fällt in die Kategorie 'selbstgefällige moralische Überheblichkeit'", sagte Kickl der "Kronen Zeitung" vom Sonntag.

"Ich habe manchmal das Gefühl, dass jene, die da zum Boykott aufrufen, in Wirklichkeit die sind, die sich nicht aus der Vergangenheit und ihren eigenen Vorurteilen lösen können oder wollen", erklärte der Innenminister weiter. "Ein echter Demokrat jedenfalls respektiert demokratisch korrekt zustande gekommene Wahlentscheidungen des Souveräns, egal, ob im In- oder Ausland."

In dem Appell, der am Donnerstag von der französischen Zeitung "Le Monde" veröffentlicht wurde, heißt es, dass mit der FPÖ "die Erben des Nazismus" eine "Machtstellung in der neuen österreichischen Regierung" erlangt hätten. Gegen den Eintritt der "extrem Rechten" in die österreichische Regierung müsse "resolut" Stellung bezogen werden, betonten u.a. der französische Ex-Außenminister Bernard Kouchner sowie Serge und Beate Klarsfeld, bekannt für ihr Engagement gegen nationalsozialistische Täter und Kollaborateure, oder der frühere Präsident von Osttimor und Friedensnobelpreisträger Jose Ramos-Horta.

Weitere Reaktionen

Bericht in "Le Monde"

(APA)

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