Kneissl: "Muslime gehören zu Österreich"

Karin Kneissl
Karin KneisslAPA/HANS KLAUS TECHT
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Die Außenministerin verteidigt den Plan der Regierung, Asylwerber nur noch in staatlichen Großquartieren unterzubringen.

Ausweichend hat die von der FPÖ nominierte Außenministerin Karin Kneissl am Dienstagabend auf die Frage reagiert, ob der Islam zu Österreich gehöre. "Muslime gehören zu Österreich", sagte Kneissl in der ZiB 2 des ORF. In der Asyldiskussion verwies die auch für Integrationsfragen zuständige Ministerin auf die Genfer Flüchtlingskonvention, die Menschen so lange schütze, solange sie politisch oder beruflich verfolgt würden.

Bei Wegfall des Schutzgrundes gebe es auch keinen Anspruch auf Asyl, dieser sei eben temporär, so Kneissl im Zusammenhang mit der Diskussion, ob die Integration von Flüchtlingen oder Asylbewerbern überhaupt gefördert werden solle.

"Zeit im Gastland nützen"

Den Plan der schwarz-blauen Regierung, Asylbewerber aus privaten Quartieren und damit aus einem ebensolchen Umfeld wegzubringen, um sie in staatlich organisierte Großquartiere zu übersiedeln, unterstützte die Integrationsministerin. Der Staat bekomme so eine bessere Kontrolle. Wie sich diese Maßnahme auf die Integrationschancen auswirke, darüber gebe es "unterschiedliche Expertenmeinungen", meinte Kneissl. Sie sieht den Ball aber vor allem bei den Asylbewerbern selbst. "Die Zeit, die ich in diesem Gastland bin, kann ich ja nützen" - etwa um die Sprache zu lernen.

Kneissl hatte zuvor ihren Antrittsbesuch in der Slowakei absolviert. In den politischen Gesprächen in Bratislava ging es um Flüchtlinge, EU-Fragen und die geplanten Kürzungen der Familienbeihilfe. Die Slowakei wehrt sich gegen eine Diskriminierung von Slowaken, wie Staatssekretär Ivan Korcok in einer gemeinsamen Pressekonferenz sagte. Die Außenministerin stellte in der slowakischen Hauptstadt aber klar, dass Österreich derzeit keinen Beitritt zu den Visegrad-Staaten (Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen) anstrebe. Im Wahlkampf war diese Forderung allerdings von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache erhoben worden.

>> ZiB2 in der TV-Thek

(APA)

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