Kärntner Rechnungshof rügt Landes-Buchhaltung

Mehr als drei Viertel der geprüften Belege sind mangelhaft - teilweise so mangelhaft, dass sie den Rechnungsabschluss verfälschen können. Zudem zahle das Land seine Rechnungen regelmäßig nicht fristgerecht.

Der Kärntner Rechnungshof hat die Buchhaltung des Landes untersucht und zahlreiche Mängel entdeckt. Mehr als 76 Prozent der untersuchten Belege erfüllen die formalen Erfordernisse nicht. Elf Prozent der Belege sind so falsch, dass sie den Rechnungsabschluss verfälschen können. Die Experten haben für die Untersuchung 350 Buchungsbelege aus dem Jahr 2016 überprüft.

Formale Mängel sind etwa fehlende Originalrechnungen, falsche Belegdaten oder die Verbuchung auf falsche Konten. Bei knapp einem Drittel der Buchungen ist die Beschreibung des Geschäftsfalls nicht aussagekräftig. Bei einem Beleg führten die Fehler zu einer Doppelzahlung. Inhaltliche Fehler sind etwa das Verbuchen in der falschen Periode. Auch mangelhafte Rechnungen wurden vom Land bezahlt - allerdings oft erst spät.

Probleme beim Skonto

Zwei Drittel der Rechnungen wurden nicht innerhalb der Zahlungsfrist beglichen. Laut einer EU-Richtlinie müsse innerhalb von 30 Tagen gezahlt werden, das Land Kärnten brauchte teilweise mehr als 40 Tage. Liegen blieben die Rechnungen laut Rechnungshof meist in den Dienststellen. Bei manchen Rechnungen konnten die Prüfer die Fälligkeit nicht feststellen, weil ein Eingangsvermerk fehlte. Auch mit dem Skontoabzug (Nachlass für schnelle Bezahlung, Anm.) kam man beim Land nicht so recht zurecht. Teilweise wurde das Skonto trotz Berechtigung nicht abgezogen, teilweise wurde es abgezogen, obwohl es nicht zustand. Die Experten empfehlen, das Skonto besser zu nutzen.

"Wir haben in unserem Bericht 43 Empfehlungen ausgesprochen, um die Verbuchungen des Landes zu verbessern. In zwei Jahren werden wir diesen Bereich wieder überprüfen und hoffen, dass die Fehler bis dahin behoben sind", erklärte Rechnungshof-Direktor Günter Bauer in einer Aussendung. Mit der Überprüfung solle auch die bevorstehende Haushaltsreform bestmöglich unterstützt werden.

(APA)

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