Rechnungshof: Bund soll Förderungsangebot stärker bündeln

Rechnungshof
Rechnungshof (c) Clemens Fabry 8Presse)
  • Drucken

Von 2012 bis 2016 stieg die Zahl der Forschungsprogramme des Bundes auf 56 an. Das Gros davon wurde von FFG, Wissenschaftsfonds FWF und aws abgewickelt.

Der Rechnungshof (RH) kritisiert in einem am Freitag veröffentlichten Bericht die Zersplitterung der Forschungsprogramme des Bundes auf mehrere Ministerien und Förderagenturen. Dies führe zu thematischen Überschneidungen. Das Prüforgan empfiehlt daher, die Programmlandschaft im Bereich der Forschung und experimentellen Entwicklung zu prüfen und das Förderungsangebot stärker zu bündeln.

Laut RH ist im Zeitraum 2012 bis 2016 die Anzahl der Forschungsprogramme des Bundes um rund acht Prozent von 52 auf 56 angestiegen. Das Gros davon (49) wurde von den drei großen Agenturen FFG, Wissenschaftsfonds FWF und Austria Wirtschaftsservice (aws) abgewickelt.

"Finanziell wirkungsschwache Programme identifizieren"

Von den 56 Programmen hatten 31 ein Förderbudget von mehr als fünf Millionen Euro (davon elf Programme mehr als 20 Millionen Euro). Bei 20 Programmen lag das Budget zwischen einer und fünf Millionen Euro, fünf Programme verfügten über weniger als eine Millionen Euro Fördermittel. Diese Verteilung fand Anerkennung des RH, der empfiehlt, "finanziell wirkungsschwache Forschungsprogrammen zu identifizieren und zu bündeln".

Konkreter Gegenstand des Berichts war die Prüfung der zwei Forschungsprogramme "Forschungskompetenzen für die Wirtschaft" (zehn Millionen Euro) und "Beyond Europe" (4,65 Millionen Euro) für den Zeitraum 2012 bis 2016. Diese wurden vom damaligen Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben und von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG abgewickelt.

Bei beiden Programmen kritisierte der RH, dass Indikatoren zur Wirkungsmessung großteils fehlten. Zudem konnte bei einer für das Programm "Forschungskompetenzen für die Wirtschaft" aufgrund der vorgesehenen Ausbildungsmaßnahmen notwendigen Sonderrichtlinie über vier Jahre lang kein haushaltsrechtliches Einvernehmen zwischen Wissenschafts- und Finanzministerium hergestellt werden. Der RH empfiehlt daher, "die haushaltsrechtlichen Vorgaben einzuhalten".

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.