Der gar nicht so heimliche Justizminister

Christian Pilnacek, Sektionschef und Generalsekretär.
Christian Pilnacek, Sektionschef und Generalsekretär.(c) Wolak Wolfgang / Verlagsgruppe N (Wolak Wolfgang)
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Mit seiner Bestellung zum Generalsekretär ist Christian Pilnacek nun auch offiziell das, was er in den vergangenen Jahren de facto geworden ist: der mächtigste Sektionschef im Justizministerium. Ressortchef Josef Moser braucht jemanden, der das Haus so gut kennt wie der Strafrechtsexperte und frühere Richter.

Er empfinde seine Aufgabe keinesfalls als Himmelfahrtskommando. Das sagte Christian Pilnacek zur „Presse“, als er vor sieben Jahren eine neu geschaffene Position im Justizministerium übernahm. Damals wurden zwei Sektionen zusammengelegt, und Pilnacek sollte der Erste sein, der zugleich die für die Gesetzgebung zuständige Straflegislative als auch die ministerielle Zuständigkeit für einzelne Strafsachen leitet. Pilnaceks neueste Mission setzt noch höher an: Vor zwei Wochen hat Justizminister Josef Moser ihn zusätzlich noch zum Generalsekretär im Palais Trautson gemacht, zum obersten Beamten im Ministerium direkt unterhalb seiner politischen Führung. Das Wort vom Himmelfahrtskommando soll Pilnacek nun schon über die Lippen gekommen sein – nicht im Gespräch mit der „Presse“, aber in privater Umgebung.

Die Öffentlichkeitsarbeit liegt im Justizressort – und nicht nur dort, sondern der türkis-blauen Linie folgend in der gesamten Regierung – jetzt ganz in der Hand der politischen Strategen. Die entscheiden, ob Pilnacek mit Medien sprechen darf und worüber. Da kann der Sektionschef in den vergangenen Jahren noch so oft für all die Ressortchefs, unter denen er bereits gedient hat, die Kastanien aus dem Feuer geholt haben, sich strengen Befragungen und heiklen Diskussionen im Fernsehen gestellt haben. Er schien oft eher das Gesicht des Justizministeriums zu sein als die amtierenden Minister – jedenfalls dann, wenn es um Pilnaceks Domäne Strafrecht ging.

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