Die FPÖ und der Einfluss der Ritter des St.-Georgs-Ordens

Norbert Hofer
Norbert HoferAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die FPÖ entdeckt ihre Liebe zu ehemaligen Adeligen – und diese ihre zur Politik.

Wien. Ein kleines weißes Kreuz auf schwarzem Hintergrund. Dieses Symbol trug Norbert Hofer während des Präsidentschaftswahlkampfes wie einen Glücksbringer am Jackett. Und nun ziert dieses Symbol auch immer häufiger die Anzüge von FPÖ-Funktionären.

Es ist das Emblem des St.-Georgs-Ordens, dem neben Norbert Hofer nun auch Klubobmann Johann Gudenus, FPÖ-Wien-Vizebürgermeister Dominik Nepp, der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Markus Tschank oder der nicht amtsführende Wiener Stadtrat Maximilian Krauss angehören. Die nicht amtsführende Wiener FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel ist Ehrendame in dem Orden, der sich selbst als „christlich, europäisch und elitär“ bezeichnet.

Versuche der Beeinflussung

Doch was hat die FPÖ mit dem Orden zu schaffen – oder umgekehrt: Welchen Einfluss versucht dieser auf die Partei zu nehmen?
Dass nun immer mehr FPÖ-Funktionäre Mitglieder des St.-Georgs-Ordens werden, ist einigermaßen verwunderlich. Denn es handelt sich nicht um einen von der Kirche anerkannten Orden, sondern um einen Familienorden der Habsburger, dessen Großmeister Karl Habsburg-Lothringen ist. Nun ist die FPÖ nicht unbedingt für ihre Sympathien für die Monarchie oder das Haus Habsburg bekannt. Ganz im Gegenteil: 1963 brach in der Großen Koalition die Habsburgkrise aus. Während die ÖVP die Verbannung Otto Habsburgs aufheben wollte, stellte sich die SPÖ strikt dagegen – und die damals junge FPÖ hinter sie. Auch die deutschnationale Ausrichtung der Burschenschafter, die in der FPÖ breit vertreten sind, passt so gar nicht zum Hause Habsburg.

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