Innsbruck-Wahl: ÖVP gibt indirekte Wahlempfehlung

Georg Willi (Grüne), Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck)
Georg Willi (Grüne), Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck)APA/EXPA/STEFAN ADELSBERGER
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Die Innsbrucker Volkspartei spricht sich für "den bürgerlichen Weg" aus - und ergänzt: Bei den Grünen - gemeint Georg Willi - sei die "bürgerliche Politik nicht erkennbar".

Sechs Tage vor der Stichwahl hat die Innsbrucker ÖVP zwar keine direkte, aber doch eine indirekte Wahlempfehlung für Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) abgegeben. Man wolle "den bürgerlichen Weg sicherstellen", bei den Grünen sei aber die "bürgerliche Politik nicht erkennbar", ließ die Partei in einer Aussendung den Bürgermeisterkandidaten der Öko-Partei, Georg Willi, wissen.

Die Menschen hätten "ein Recht auf die unverblümte Wahrheit". "Der grüne Klub im Gemeinderat ist bisher politisch links gestanden und steht nach der Wahl gestärkt noch weiter links", meinte Klubobmann Franz Hitzl. Dies zeige sich zum Beispiel deutlich bei den "regelmäßigen grünen Gegenstimmen bei Subventionen für als bürgerlich geltende Vereine". Auch die von den Grünen und Willi gewünschte Aufhebung des Nächtigungsverbots in der Altstadt stelle Anrainer und Wirtschaftstreibende vor große Probleme.

"Willi verkennt vollkommen die Realität"

Auch Stadtparteiobmann Franz Xaver Gruber stimmte in die Kritik am grünen Bürgermeisterkandidaten mit ein. Er sei "erschrocken" über die Naivität der Aussagen von Willi zur "Nordafrikanerszene". "Georg Willi verkennt mit seinen Ideen, die Nordafrikanerszene mittels Sozialprojekte zu integrieren, vollkommen die Realität. Diese Menschen sind keine Flüchtlinge, sondern werden von Banden zum Drogendealen hergeschickt. Mit grünen Sozialprojekten erreicht man hier genau gar nichts", so Gruber.

Die ÖVP sei zudem klar gegen "Ausgrenzung", spielte die Stadtpartei auf die Festlegung von Willi an, nicht mit der FPÖ koalieren zu wollen. "Wir sprechen mit allen Kräften, die vom Wähler mit Vertrauen ausgestattet wurden und im Gemeinderat vertreten sind. Ausgrenzungspolitik führt zu einer Spaltung der Gesellschaft. Das gibt es mit uns definitiv nicht", erklärte Gruber, der die Wähler bat, am Sonntag auch zur Urne zu schreiten.

Die ÖVP war bei der Gemeinderatswahl am 22. April von 21,87 auf 12,17 Prozent abgestürzt, was ein Minus von 9,7 Prozentpunkten und vier Mandaten bedeutet. Bei der Bürgermeisterdirektwahl war Gruber auf 9,12 Prozent gekommen.

(APA)

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