Neben dem Kultusamt wird nun auch das Innenministerium gegen den Moscheenverein Atib aktiv. Atib-nahe Vereinigungen sollen überprüft werden. Das Kultusamt ermittelt bereits zu Atib. Der Organisation wird immer wieder türkischer Nationalismus vorgeworfen.
Das Innenministerium lässt nun bundesweit alle Atib-nahen Vereine prüfen. Eine entsprechende Anordnung des Ministeriums als oberste Vereinsbehörde erging am Dienstag an die Vereinsbehörden, also Bezirkshauptmannschaften beziehungsweise Landespolizeidirektionen, bestätigte ein Ressortsprecher, nachdem die "Kronen Zeitung" darüber berichtet hatte.
Die Vereinsbehörden sollen nun etwa melden, ob es vereinsrechtliche Anzeigen gegen die Vereine gibt und wie der Verfahrensstand ist. Als Konsequenz droht eine Auflösung. Anlass für die bundesweite Überprüfung sind laut dem Sprecher des Ministers mehrere zuletzt bekannt gewordene Vorfälle wie die Kriegsinszenierung mit uniformierten Kindern in einer Atib-Moschee in Wien.
Auch Kultusamt ermittelt
Der Verein "Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich", kurz Atib, fungiert als Dachverband und vertritt über 60 Vereine in ganz Österreich. Atib stand immer wieder unter türkischem Nationalismusverdacht.
In der Kriegsspiel-Causa ermittelt bereits das - beim Bundeskanzleramt angesiedelte - Kultusamt. Die Erhebungen und Einvernahmen sollen auch in den kommenden Wochen weitergeführt werden. Kultusminister Gernot Blümel (ÖVP) hatte auch angekündigt, alle Atib-Moscheen auf ähnliche Ereignisse überprüfen lassen zu wollen.
(APA)