Mehr Geld für die Pflege im Bundesland Salzburg

Ein Rollator steht in einem Raum in einer Pflegeeinrichtung aufgenommen in Berlin 27 04 2018 Berl
Ein Rollator steht in einem Raum in einer Pflegeeinrichtung aufgenommen in Berlin 27 04 2018 Berlimago/photothek
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Land und Gemeinden erhöhen unter anderem den Grundtarif pro Verpflegstag im Heim. In Summe geht es um knapp sechs Millionen Euro mehr im Jahr.

Im Bundesland Salzburg gibt es künftig mehr Geld für Pflege: Zum einen wird den Trägern der mobilen Dienste die Kollektivvertrags-Erhöhung abgegolten, zum anderen erhalten die Heimbetreiber einen höheren Grundtarif pro Verpflegstag. In Summe werden das Land und die Gemeinden dafür jährlich knapp sechs Millionen Euro mehr aufbringen, hieß es am Donnerstag bei einem Mediengespräch.

Für Betreiber der Seniorenwohnhäuser - egal ob öffentlich oder privat - wird der Grundtarif pro Bewohner und Tag ab 1. August um 3,30 Euro angehoben. Mit der bereits zu Jahresbeginn gewährten Erhöhung um einen Euro sind das in Summe 4,30 Euro, sagte Soziallandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne). Derzeit werden etwa 29 Euro pro Verpflegstag abgegolten. Unter dem Strich wird die Erhöhung jährliche Mehrkosten von 5,2 bis 5,3 Millionen Euro verursachen, die sich das Land und die Gemeinden zur Hälfte teilen werden. Während das Land nur als Zahler auftritt, profitieren auf Gemeindeseite zumindest jene Kommunen, die selbst Heime betreiben, weil sich ihre Einnahmen in den Heimen erhöhen. "Es entsteht mehr Kostenwahrheit", erklärte Gemeindeverbandspräsident Günther Mitterer.

Stöckl wünscht sich Mitspracherecht bei KV-Verhandlungen

Mit 1. Oktober soll der neue Kollektivvertrag (KV) der Sozialwirtschaft Österreich in Kraft treten, der unter anderem weniger zuschlagsfreie Mehrstunden oder mehr Urlaubstage für langjährige Bedienstete vorsieht. Das wird sich im Bundesland Salzburg bei der mobilen Pflege mit Mehrkosten von rund 500.000 Euro pro Jahr niederschlagen, die ebenfalls von Land und Gemeinden aufgebracht werden.

Finanzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) verband die heutige Zusage aber auch mit einer Forderung: Es könne nicht sein, dass die KV-Verhandlungen zwischen Dienstgebern und -nehmern ausverhandelt würden, während Land und Gemeinden nicht einmal mitsprechen könnten, dann aber die Mehrkosten zu tragen hätten: "Das Land und die Gemeinden sollten in die Verhandlungen eingebunden werden."

Schellhorn wies heute darauf hin, dass die mobile Pflege in Salzburg in der vergangenen fünf Jahren stark ausgebaut worden sei. Zu seinem Amtsantritt 2013 habe das Land rund 800.000 Stunden pro Jahr mitfinanziert, inzwischen seien es fast eine Million Stunden.

(APA)

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