Johann Rädler (ÖVP) sorgte mit seinem Zwischenruf "Sie sind nicht in Bosnien!" während der Rede von Alma Zadic (Liste Pilz) im Parlament für Aufregung. Entschuldigen will er sich vorerst nicht.
Der ÖVP-Nationalratsabgeordnete, der die Rede der Liste-Pilz-Abgeordneten Alma Zadic während der BVT-Sondersitzung im Parlament mit einem despektierlichen Zwischenruf versah, zeigt offenbar keine Bereitschaft, sich dafür zu entschuldigen. Johann Rädler, der auch Präsident des Österreichischen Zivilschutzverbandes und Bürgermeister von Bad Erlach in Niederösterreich ist, nahm in einem Interview mit "Kurier.at" seinen Zwischenruf nicht zurück.
Er hatte sich darin auf Zadics Herkunft bezogen: "Sie sind nicht in Bosnien! Verwechseln Sie das nicht!", rief er. Die in Bosnien geborene Zadic lebt seit mehr als 20 Jahren in Österreich und ist eine Wiener Rechtsanwältin. Seine Aussage sei nicht ausländerfeindlich, sagte Rädler in dem Interview, weil er sich im Jahr 1994 um 20 bosnische Flüchtlingsfamilien gekümmert habe und andere humanitäre Projekte in Bosnien unterstützt habe.
"Lasse mir Österreich nicht schlechtmachen"
Die Aussage habe er getroffen, weil Zadic die Affäre um das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) und das Handeln von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) in der Causa als "sicherheitspolitisches Desaster" bezeichnet hatte. Bosnien sei ein unsicheres Land, das man nicht mit Österreich vergleichen könne, so Rädler in dem Bericht.
Was die Sicherheitslage in Zadics Geburtsland allerdings mit ihrer Kritik am BVT zu tun gehabt habe, konnte Rädler nicht klar darlegen: "Wenn sie, die aus Bosnien kommt und die Kriegswirren mit ihrer Familie kennt und weiß, wie unsichere Länder ausschauen, dann Österreich als unsicheres Land bezeichnet, dann geht das zu weit." Er lasse sich von Zadic Österreich nicht schlechtmachen.
Eine Entschuldigung werde es von ihm also nicht geben, meinte Rädler: "Da muss sich die Frau Zadic entschuldigen, dass sie Österreich als unsicher bezeichnet."
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(Red.)