Wie christlich und sozial ist die ÖVP?

Ein Vorgänger von Papst Franziskus, Leo XIII., hat den Grundstein für die katholische Soziallehre gelegt.
Ein Vorgänger von Papst Franziskus, Leo XIII., hat den Grundstein für die katholische Soziallehre gelegt.REUTERS
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Diese Frage führt politisch zu unkonventionellen Allianzen. Die wiedereroberte Kanzlerschaft, der polarisierende Klubobmann, vor allem aber die Flüchtlingspolitik als bestimmendes Thema haben dies möglich gemacht. Die Haltung zur Migration hat frühere ideologische Muster gesprengt.

Es ist schon eine Ironie der Geschichte, wenn nun viele Linke in die Klage miteinstimmen, die ÖVP sei nicht mehr christlich-sozial und sich darüber freuen, wenn jemand wie der frühere Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad das ausspricht. Früher einmal, da führte der politische Begriff „christlich-sozial“ eher zu Assoziationen mit Karl Lueger, Engelbert Dollfuß, Leopold Kunschak oder dem einflussreichen Cartellverband. Die Regierung von Sebastian Kurz, vor allem deren Grundthema Migration und Integration, hat diese ungewöhnliche Allianz möglich gemacht.

Auch die Liberalen, historisch betrachtet die Antipoden der Christlich-Sozialen – genau genommen waren die Christlich-Sozialen als Gegenbewegung zu den Liberalen entstanden – reihen sich hier mit ein. Die Neos umwerben die Christlich-Sozialen in der und um die ÖVP mittlerweile ebenso.

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