Sozialpartner vom Jobgipfel überrascht

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.
ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.(c) APA/HANS PUNZ
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ÖGB und AMS wussten nichts vom Regierungsplan.

Wien. Die Ankündigung der Bundesregierung, dass es Mitte September einen Job-Gipfel geben soll, um die Zahl der Arbeitslosen um 100.000 zu senken („Die Presse“ berichtete in der Montagausgabe), kam für die Sozialpartner und das Arbeitsmarktservice (AMS) überraschend.

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian erklärte, er habe erst aus den Medien erfahren, dass es diesen Gipfel geben soll. „Was das ganz genau werden soll, wissen wir zur Stunde auch noch nicht.“ Man müsse unterscheiden, ob das Ziel nachhaltige Arbeitsplätze oder nur Jobs seien, „wo man womöglich nur zeitweilig beschäftigt ist“. Positiv sei, dass die Regierung den Dialog „auch mit uns“ suche. Der Dialog sei ja in der Vergangenheit keine Selbstverständlichkeit gewesen.

„Arbeitsanreize setzen“

In der Wirtschaftskammer hat man zumindest gewusst, dass etwas im Busch ist. Allerdings nicht, wann es angekündigt wird und was im Detail geschehen soll. WKÖ-Arbeitsmarktexperte Martin Gleitsmann wies darauf hin, dass die Ziele des Gipfels schon im Regierungsprogramm verankert seien und daher nicht überraschend kämen. Österreich habe zwar eine sinkende Arbeitslosigkeit, liege im EU-Vergleich aber weiter nur im Mittelfeld. In Österreich werde zu oft „nicht-arbeiten gefördert, statt arbeiten“. Arbeitsanreize zu setzen sei das Gebot der Stunde.

Aus dem AMS hieß es lediglich: „Wir sind gespannt auf die Vorschläge“. Auch hier gab es keine Vorab-Information zum Job-Gipfel. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2018)

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