Anschober: Integrationsarbeit im schwarz-blauen Oberösterreich besser als erwartet

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PK INITIATIVE AUSBILDUNG STATT ABSCHIEBUNG: ANSCHOBERAPA/HERBERT NEUBAUER
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Landesrat Rudi Anschober (Grüne) freut sich über die Bereitschaft der Landesregierung, Integrationsprojekte voranzutreiben. Die Arbeit im Integrationsressort sei "richtige Freude".

Besser als erwartet lief die erste Halbzeit der Legislaturperiode für den grünen Integrationslandesrat Rudi Anschober unter Schwarz-Blau in Oberösterreich. Sei für ihn nach der Landtagswahl im Herbst 2015 doch nur dieses, für das neue Regierungsteam "ungeliebte Themenfeld übrig geblieben". Überraschender Weise sei bisher kein einziges Großprojekt im Bereich Integration nicht beschlossen worden.

Das Integrationsressort in einer Proporzregierung mit einem ÖVP-FPÖ-Arbeitsübereinkommen zu übernehmen, sei "richtige Freude" geworden, bilanzierte Anschober am Freitag in einer Pressekonferenz in Linz. Er habe die ersten drei Jahre eine Allianz in der Bevölkerung schmieden können. So engagieren sich derzeit 10.000 Menschen, organisiert in 140 Vereinen, für Flüchtlinge. Die Arbeit der Zivilbevölkerung unterstützt Anschobers Ressort mit der Organisation "ZusammenHelfen in OÖ" durch Beratungen aber auch Weiterbildungen.

Dem Land waren Deutschkurse etwas wert

Dieser breite gesellschaftliche Konsens, die schon in Oberösterreich lebenden Flüchtlinge ordentlich zu integrieren, habe offenbar entsprechende Überzeugungskraft in der Landespolitik. Denn obwohl die türkis-blaue Bundesregierung die Finanzierung der Deutschkurse eingestellt hat, ist in Oberösterreich eine "Deutschkursoffensive rein auf Landeskosten" für Asylwerber in Grundversorgung angelaufen. Bis Jahresende rechnet er mit rund 200 Kursen und 2100 Teilnehmern. 850.000 Euro sind im Landesbudget dafür vorgesehen. Für die zweite Hälfte der Legislaturperiode will Anschober spezielle Integrationsmaßnahmen für Tschetschenen und Afghanen setzen.

Einen Wermutstropfen sieht er aber dennoch: die Entscheidung der Bundesregierung, den Zugang von Asylwerbern zur Lehre zu beenden. Er werde weiter gegen diese Maßnahme mobilisieren. Die von ihm ins Leben gerufene Kampagne "Ausbildung statt Abschiebung" wurde inzwischen von 900 Unternehmern und über 60.000 Personen unterzeichnet.

(APA)

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