Heer rüstet Hubschrauber auf

Die Black-Hawk-Flotte soll aufgestockt werden.
Die Black-Hawk-Flotte soll aufgestockt werden.APA/GEORG HOCHMUTH
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300 Millionen Euro werden für insgesamt 15 neue Hubschrauber zur Verfügung gestellt.

Wien. Die Zukunft der Eurofighter bleibt weiter offen – aber in einer anderen Sache ist jetzt eine Entscheidung gefallen: Die Regierung gibt die Budgetmittel für die Anschaffung neuer Hubschrauber frei. Damit kann das Bundesheer jetzt die Nachbeschaffung in Angriff nehmen.

Wie bei den Eurofightern drängt auch hier die Zeit: Das Bundesheer ist derzeit mit einer teilweise mehr als 50 Jahre alten Hubschrauberflotte unterwegs, die bald außer Dienst gestellt werden muss. 21 Alouette und zehn Kiowa werden laut den Plänen des Ministeriums durch zwölf leichte Mehrzweckhubschrauber ersetzt. Zusätzlich sollen die Black-Hawk-Flotte aufgestockt und zu den bestehenden neun Black Hawks drei weitere angeschafft werden, um so die international übliche Staffelgröße von zwölf Hubschraubern zu erreichen.

Den Grundsatzbeschluss für den Ankauf der Hubschrauber hat der Ministerrat bereits im August gefällt. Jetzt kann das Bundesheer die Vertragsverhandlungen beginnen, wobei der Auftrag nicht ausgeschrieben werden dürfte: Die Regierung bevorzugt in diesem Fall ein Government to Government-Geschäft, also eine Anschaffung über eine andere Armee. Das spart Zeit im Beschaffungsvorgang und soll – so zumindest die Idee – den Einfluss diverser Lobbyisten der Rüstungsindustrie minimieren. Damit hatte das Bundesheer ja – siehe Eurofighter-Ankauf – eher schlechte Erfahrungen gemacht. Diesmal soll übrigens auch die Finanzprokuratur in den Beschaffungsprozess eingebunden werden. Bei zügigen Vertragsverhandlungen könnten die neuen Black Hawk bereits ab dem Jahr 2020 geliefert werden, die leichten Mehrzweckhubschrauber zwei Jahre später, also ab 2022.

Dass in diesem Bereich zwölf neue Hubschrauber die bestehenden 31 ersetzen, sieht Verteidigungsminister Mario Kunasek nicht als Schwächung des Bundesheeres: Die neuen Geräte seien weit weniger wartungsintensiv als die „Oldtimer“, es gebe im Gegenteil sogar einen Ausbau der Kapazitäten. Kunasek will auch alle drei Hubschrauber-Standorte, nämlich Aigen, Hörsching und Langenlebarn, erhalten. „Es werden alle davon profitieren“, so der Minister. (maf)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.01.2019)

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