Claudia Gamon ist Spitzenkandidatin der Neos bei der Europawahl. Für die Pinken ist die Volkspartei der Hauptgegner. Der Slogan lautet: „Wer Karas wählt, bekommt Edtstadler.“
Ein schlichtes „cool“ gab Claudia Gamon von sich, als das Erwartbare bekannt wurde. Die Neos entschieden sich bei ihrer Mitgliederversammlung im Wiener Palais Wertheim, die 30-jährige Vorarlbergerin als Spitzenkandidatin für die EU-Wahl ins Rennen zu schicken. Alles andere als eine Nominierung Gamons wäre eine Riesenüberraschung gewesen. Parteichefin Beate Meinl-Reisinger hatte sich – wie schon ihr Vorgänger Matthias Strolz – für die Abgeordnete ausgesprochen. Und als Gegenkandidat in dem komplizierten parteiinternen Auswahlverfahren hatte sich lediglich ein der Öffentlichkeit völlig unbekanntes Parteimitglied namens Claus Dieter Volko ins Spiel gebracht.
Für die Neos ist die EU-Wahl noch um einiges bedeutender als für andere Parteien, steht für die Neos Europa doch im Mittelpunkt ihres politischen Selbstverständnisses. „Wir sind Europa“, proklamierte Gamon, als sie sich bei den pinken Anhängern für die Wahl bedankte. Beim ersten Antreten vor fünf Jahren hatten die Neos mit 8,14 Prozent ein Mandat erreicht. Ganz glücklich war man damals mit dem an sich guten Ergebnis aber nicht. Denn die Partei hatte nach dem erstmaligen Einzug in den Nationalrat einen richtigen Hype erlebt und war in den Umfragen noch deutlich besser gelegen. Doch eher verunglückte TV-Auftritte von Spitzenkandidatin Angelika Mlinar dürften ein besseres Ergebnis verhindert haben.