Johannes Peterlik war tief im ÖVP-Milieu verwurzelt, bevor er sich Strache, Kneissl und Co. andiente. Im Außenamt gilt der versierte Karrierediplomat inzwischen als Sprachrohr der FPÖ.
Wien. Seine Wurzeln sind tiefschwarz, doch zur vollen Blüte kam seine Karriere erst unter den Blauen. Johannes Peterlik, einst Pressesprecher von ÖVP-Außenministerin Benita Ferrero-Waldner, hat es der FPÖ zu verdanken, dass er zum höchsten Beamten im Außenamt aufstieg. Weisungsbefugte Generalsekretäre gab es im Ministerium am Minoritenplatz immer schon. Doch Peterlik ist der erste, der gemäß der neuen Regelung ohne Ausschreibung ernannt wurde. Die von der FPÖ nominierte Außenministerin, Karin Kneissl, hievte ihn im Spätfrühling 2018 an die Spitze ihrer Personalpyramide.
Der Berufsdiplomat weiß, wie er seinen neuen Job auszulegen hat: politisch. Und das betont er bisweilen auch recht deutlich vor den Sektionschefs des Hauses, die er zwei Mal pro Woche an den Konferenztisch bittet. Peterlik gilt als Sprachrohr der Blauen – mit besten Kontakten zu Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Verkehrsminister Norbert Hofer. Die von ihnen geforderte Ablehnung des UN-Migrationspaktes setzte er getreu um; da erwies sich der 52-Jährige anfangs sogar als wendiger denn seine Ministerin. Auch bei der serbenfreundlichen Linie, die Peterlik vertritt, blitzt es bläulich durch.