Bund vs. Wien: Eine Win-win-Situation für beide?

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz zum Thema 'Weltkulturerbe Wien' im Bundeskanzleramt
Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz zum Thema 'Weltkulturerbe Wien' im Bundeskanzleramt
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Türkis-Blau gegen Wien. Nun auch noch das Heumarkt-Projekt. Die Auseinandersetzung zwischen Landes- und Bundesregierung vor der Wien-Wahl 2020 geht in die nächste Runde. Eine Win-win-Situation für beide?

Es war fünf vor zwölf im vergangenen Nationalratswahlkampf, die Affäre Silberstein überlagerte die Kampagnen der Parteien – und die SPÖ versuchte einen letzten Spin, um zu retten, was zu retten ist: Die ÖVP wolle das rote Wien aushungern, die FPÖ auch. Aus allen Rohren wurde geschossen, das Wording vieler Beteiligter war nahezu ident. Mit Analogien zu den 20er- und 30er-Jahren geizte man nicht.

An diesem Spin wurde mittlerweile eifrig weitergedreht. Nicht nur von der SPÖ. ÖVP und FPÖ hatten sich danach in einer Koalition wieder- und selbst Gefallen an der Erzählung Bund gegen Wien gefunden. Der flapsige Sager von Sebastian Kurz vor der Regierungsklausur im Jänner, er halte es für keine gute Entwicklung, wenn etwa in Wien in immer mehr Familien nur mehr die Kinder in der Früh aufstehen, entsprang diesem Denken. Denn der ÖVP-Chef weiß auch aus demoskopischen Erhebungen: In den Bundesländern, bei der eigenen Klientel, kommt so etwas gut. Und seine familiären Wurzeln am Land, bei der Oma in Niederösterreich, hatte Kurz im Wahlkampf nicht zufällig entdeckt. Aber wie gesagt: Auch die SPÖ spielt hier gern mit. Weil sie glaubt, dass es ihr nützt. Und auch aus Überzeugung, jedenfalls in Teilen der SPÖ.

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