YouTube löscht Kanal von Identitären-Chef Sellner

Martin Sellner
Martin SellnerAPA/GEORG HOCHMUTH
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Das Onlineunternehmen geht verschärft gegen extremistische Inhalte vor. Sellner will die Sperre juristisch bekämpfen.

Das Onlineunternehmen YouTube hat den Kanal von Martin Sellner, Chef der rechtsrextremen identitären Bewegung in Österreich, gelöscht. Das teilte Sellner via Twitter mit. Er will gegen die Sperre juristisch vorgehen.

YouTube hatte im Juni angekündigt, verschärft gegen Propagandavideos von Rassisten und anderen Extremisten vorgehen zu wollen. Man werde fortan Videos verbieten, die diskriminierende Botschaften etwa über Menschen bestimmter Herkunft und Religionen verbreiteten. Dazu gehören dem Unternehmen zufolge Videos, welche "die Nazi-Ideologie verherrlichen" oder den Holocaust leugnen.

Die Onlinenetzwerke sind in den vergangenen Jahren unter verstärkten Druck politischer und gesellschaftlicher Gruppen geraten, Verschwörungstheorien und andere Falschinformationen sowie aufwiegelnde und extremistische Botschaften von ihren Plattformen zu verbannen. YouTube hat sich zusammen mit acht anderen Internetriesen - darunter der YouTube-Mutterkonzern Google, Facebook und Twitter - dazu verpflichtet, gegen Online-Propaganda von Extremisten vorzugehen.

Diese auch von mehrere Regierungen in Paris unterzeichnete Selbstverpflichtung wird als "Christchurch-Aufruf" bezeichnet - nach der neuseeländischen Stadt, in der ein rechtsextremer Attentäter im März bei einem Angriff auf eine Moschee 51 Menschen getötet hatte. Aufnahmen von seiner Bluttat veröffentlichte der Mann live im Internet, darunter auch auf YouTube.

(Red.)

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