Die Ex-Tierschutzbeauftragte der FPÖ will sich noch eine Woche Zeit geben, um zu entscheiden, ob sie ins Parlament einziehen wird, wo ihr eine Zeit als „wilde Abgeordnete“ blühen würde.
Das Tauziehen um das Nationalratsmandat von Philippa Strache ist offenbar noch nicht ausgestanden: Die Ehefrau von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat am Donnerstag angekündigt, bis zur Sitzung der Bundeswahlbehörde am kommenden Mittwoch zu überlegen, ob sie das ihr zustehende Mandat annehmen wird.
In einer von Straches Berliner Anwalt gezeichneten Erklärung heißt es, Strache bedinge sich aus, bis 16. Oktober zu entscheiden, "ob unter den gegebenen Umständen eine ihren Wählern geschuldete konstruktive Arbeit im Parlament sowie ein politisches Wirken im Sinne des Wohles der Bürger und Wähler mit der Aussicht auf Erfolg möglich sein wird". Die FPÖ hatte Strache das Mandat ursprünglich verweigert; durch einen Fristenfehler steht es ihr allerdings zu.
Will keine Spesen abgerechnet haben
Die frühere Tierschutzbeauftragte der FPÖ betonte außerdem, zu keinem Zeitpunkt Spesen gegenüber der Partei abgerechnet oder sich auf Kosten der Partei privat bereichert zu haben. Auch dass sie - wie aus FPÖ-Kreisen kolportiert - während der Karenz ein Gehalt vom freiheitlichen Parlamentsklub bezogen haben soll, dementierte Strache mit dem Hinweis, nicht in Karenz gewesen zu sein und während des Mutterschutzes kein Gehalt bezogen zu haben.
Zurückgewiesen wird auch, dass Strache auf Parteikosten Luxusartikel gekauft habe: "Diese Anschuldigungen entbehren jeder Grundlage und dienen erkennbar allein dem Zweck, unsere Mandantin gezielt zu diffamieren."
Kein Platz im FPÖ-Klub
Dass Strache überhaupt über ihr Mandat entscheiden kann, liegt an einem Fehler im Vorgehen der FPÖ, die ihr ursprünglich den Sitz im Parlament verweigern wollte. Harald Stefan, der auf der Wahlliste vor Strache gereiht gewesen war, muss per Grundmandat in den Nationalrat einziehen - wodurch Straches Platz erhalten bleibt.
Im FPÖ-Klub wird Strache jedenfalls nicht sein: Aufgrund der Spesenaffäre um Straches Ehemann, den ehemaligen, langjährigen Parteichef, will die Partei sie dort nicht aufnehmen. Strache würde also, so sie sich für das Mandat entscheidet, eine Zeit als freie Mandatarin ("wilde Abgeordnete") blühen.
(APA/epos)