Der Herausgeber der "Krone", Hans Dichand, verlangt von Rosenkranz, dass sie sich "von allen nationalsozialistischen Gedanken eidesstattlich distanziert". Der Tiroler FP-Chef spricht von Berührungspunkten zum Rechtsextremismus.
Der Tiroler FP-Chef, Landtagsabgeordneter Gerald Hauser, geht auf Distanz zur Präsidentschaftskandidatin seiner Partei, Barbara Rosenkranz. Sie tue so, als ob alle in der FPÖ ihre Meinung zum NS-Verbotsgesetz teilen würden. An dem Gesetz gebe es nichts zu rütteln, wurde Hauser in der Samstag-Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung" zitiert.
Das Verbotsgesetz sei ein Eckpfeiler der Zweiten Republik. Ihm sei wichtig, dass die FPÖ nicht die geringsten Berührungspunkte zum Rechtsextremismus habe, erklärte Hauser. Die von Rosenkranz entfachte Debatte halte er daher für entbehrlich, "sie hilft nur unseren politischen Gegnern, die uns immer wieder ins rechtsextreme Eck drängen wollen".
FPÖ-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz hat es sich mit ihren Äußerungen zum Verbotsgesetz offenbar auch mit der "Kronen Zeitung" verscherzt. Hans Dichand, der am Montag noch dazu aufgerufen hat, sie zu wählen, fordert in der Samstag-Ausgabe von Rosenkranz, dass sie sich "von allen nationalsozialistischen Gedanken eidesstattlich distanziert".
Äußerungen inakzeptabel
"Alles andere würde sie als Präsidentschafts-Kandidatin disqualifizieren", schreibt Dichand in einer mit seinem Pseudonym "Cato" gezeichneten Kolumne. Die "Krone", die "stets" versuche, Außenseitern eine faire Chance zu geben, habe Rosenkranz Gelegenheit geboten, ihre Ideen und Einstellungen darzulegen. "Darunter waren allerdings auch solche, die Zweifel aufkommen lassen", stellt Dichand fest.
Für Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) sind Rosenkranz' Äußerungen "inakzeptabel". "Wer das Verbotsgesetz in Frage stellt, unterliegt dem Irrtum, dass die Verharmlosung, Leugnung oder Relativierung des Nationalsozialismus etwas mit freier Meinungsäußerung zu tun haben", sagte sie zu den "Salzburger Nachrichten" (Samstag-Ausgabe).
Fast die Hälfte der Befragten - 46 Prozent - wünschten sich in einer Umfrage des Linzer market-Instituts für den "Standard" (Wochenend-Ausgabe) einen weiteren Kandidaten neben Heinz Fischer und Barbara Rosenkranz. Besonders Anhänger der ÖVP, aber auch Mehrheiten unter deklarierten FPÖ- und BZÖ-Wählern hätten bei der Bundespräsidentenwahl am 25. April lieber mehr Auswahl. 48 Prozent waren mit dem Angebot zufrieden.
(APA/Red.)