Mangelnde Kinderbetreuung und die Einkommensschere zwischen Mann und Frau kritisieren die Neos in Niederösterreich. Die Partei will garantieren, dass Frauenpolitik "nicht vergessen" werde.
Die Neos haben sich am Mittwoch für moderne Frauenpolitik in Niederösterreich ausgesprochen. Kritik übte Landessprecherin Indra Collini, Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am Sonntag, in einem Pressegespräch am Mittwoch etwa an der Einkommensschere und an mangelnder Kinderbetreuung. Letztere führe immer mehr Frauen in die Teilzeit.
Collini: Landflucht auch auf konservative Rollenbilder zurückzuführen
Für Collini ist auch das Thema Landflucht auf eingefahrene Strukturen und konservative Rollenbilder zurückzuführen. Dass mehr als die Hälfte der Kindergärten im Land vor 16.00 Uhr zusperren würden, sei insbesondere im ländlichen Raum ein Problem. Eine direkte Auswirkung der mangelnden Kinderbetreuungsplätze sei die in Niederösterreich mit 40 Prozent hohe Teilzeitquote bei Frauen. Zudem würden Frauen im Bundesland noch immer um ein Drittel weniger als Männer verdienen. Man könne somit nicht von einem modernen Familienland sprechen, konstatierte Collini. Mit dem Einzug in den Landtag würden die Neos in diesem Bereich Reformen vorantreiben wollen.
Frauensprecherin Abg. Claudia Gamon kündigte an, die NEOS würden als "die Oppositionspartei" einen Beitrag leisten, damit Frauenpolitik "nicht vergessen" werde. Es brauche steuerliche, arbeitsmarkt- und familienpolitische Maßnahmen, damit Frauen ihr volles Erwerbspotenzial besser nutzen könnten. Zudem sprach sich die Mandatarin für ein "individuelles Karenzsystem" aus. In diesem Zusammenhang merkte sie auch an, dass Männer nicht gesagt werden solle, "du musst in Karenz gehen, sondern du darfst".
(APA)