Salzburg-Wahl: Stronach-Wähler gingen nicht nur zur FPÖ

SALZBURG-LANDTAGSWAHL: SVAZEK (FPOe) / WAHLPARTY
SALZBURG-LANDTAGSWAHL: SVAZEK (FPOe) / WAHLPARTYAPA/EXPA/JFK
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Die Wählerstromanalysen fallen etwas unterschiedlich aus. Laut Kohlsche wanderten am Sonntag aber mehr Ex-Stronach-Wähler zur ÖVP als zur FPÖ.

Vor fünf Jahren trat noch das Team Stronach merh oder weniger flächendeckend in Österreich an. Wo sind seine Wähler nun hingewandert? Bei der vergangenen Landtagswahl in Salzburg gingen mehr ehemalige Stronach-Sympathisanten zur ÖVP also zur FPÖ, ergab die Wählerstromanalyse des Instituts für Wahl-, Sozial- und Methodenforschung (IwsmF) von Andreas Kohlsche. Allerdings: SORA/ORF kam in seiner Analyse zum gegenteiligen Ergebnis.

7300 Wähler wanderten laut Kohlsche von der Liste Stronach zur
ÖVP - das machte immerhin fast acht Prozent der rund 95.000 ÖVP-Wähler aus. Und ohne diese hätte die ÖVP um mehr als zwei Prozentpunkte weniger. Blau statt Stronach wählten demnach nur 5.300
Salzburger heuer - was aber 11,2 Prozent der 47.200 FPÖ-Wähler
ausmachte und das Ergebnis um rund zwei Prozentpunkte aufbesserte.

Das SORA-Institut kam, wie erwähnt, auf andere Wanderungen: Es sieht 10.000 Ex-Stronach-Wähler bei der FPÖ und nur 3000 bei der ÖVP. Und
wesentlich mehr - nämlich 5000 (Kohlsche: 2.800) - enthielten sich
laut SORA überhaupt der Wahl.

Landeshauptmänner statt Freiheitliche

Auch in Kärnten und Tirol haben sich aus Sicht Kohlsches die
meisten Stronach-Anhänger des Jahres 2013 nicht für die FPÖ, sondern
für die jeweilige Landeshauptmannpartei entschieden. So weist er in Kärnten eine Wanderung von rund 7300 von der Liste Stronach zur SPÖ
aus, fast ebenso viele zu den Nichtwählern - und nur 1600 zur FPÖ
sowie fast 1400 zu den NEOS bzw. 1300 zur ÖVP. Und fast die Hälfte der
36.000 Stronach-Wähler blieb laut Kohlsche dem Spitzenkandidaten
Gerhard Köfer treu, auch wenn er heuer mit seiner eigenen Partei "Team Kärnten" antrat.

In Tirol - wo in Summe rund 10.600 Stronach-Stimmen am Markt
waren - entschieden sich laut Kohlsches Analyse 2.900 frühere
Stronach-Wähler für die ÖVP, 2500 blieben zu Hause und 1800 wählten
blau.

Anders waren die Muster laut Kohlsche in Niederösterreich: Dort
blieb seiner Analyse nach fast ein Drittel (30.200) der 96.000
Stronach-Wähler des Jahres 2013 zu Hause. Von denen, die wählten,
entschieden sich demnach die meisten für die NEOS (18.300), 15.200
für die FPÖ, fast so viele (15.100) für die ÖVP sowie 13.700 für die
SPÖ.

(APA)

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