Die Pinken gaben sich beim Wahlkampffinale in Innsbruck optimistisch. Parteichef Strolz will eine Absolute der ÖVP verhindern.
Mit einer Veranstaltung auf dem Eduard-Wallnöfer-Platz vor dem Tiroler Landhaus in Innsbruck haben die Neos am Freitag ihren Wahlkampfabschluss für die Landtagswahl eingeläutet. Neben zur Schau gestelltem Optimismus ließ man symbolisch pinke Luftballons in den Himmel steigen. "Wir werden bis zum Schluss laufen", sagten Neos-Chef Matthias Strolz und Spitzenkandidat Dominik Oberhofer.
Es sei "wichtig, dass es keine Absolute für Landeshauptmann Platter (Günther Platter, ÖVP, Anm.) wird", betonte Strolz. Die "schwarze Klientelpolitik" dürfe keine Fortsetzung finden. Es brauche eine Reformkraft wie die Neos im Tiroler Landtag, schließlich gehe es um die Frage der Transparenz. Förderungen müssten offen gelegt werden, argumentierte Strolz: "Solange Platter das nicht macht, ist er einer in den Reihen der Fürsten der Finsternis."
Freizeitwohnsitz-Abgabe als erste Amtshandlung
Auch Oberhofer war darum bemüht, Optimismus zu versprühen: Es brauche "echte Veränderung", nicht nur Versprechungen. "Wir werden den Transit nicht halbieren und die Flüchtlingskrise nicht lösen. Dafür kümmern wir uns um die echten Probleme, die im Land schubladisiert werden", sagte der Spitzenkandidat. Darunter fielen nach Oberhofers Dafürhalten etwa die Parteienförderung, die Kinderbetreuung und das Thema Wohnen. Als ersten Antrag - sollten die Neos in den Landtag kommen - stellte Oberhofer einen Antrag für eine Freizeitwohnsitz-Abgabe in Aussicht. Die Gemeinden sollten Nutznießer davon sein, dass es in Tirol eine so Hohe Anzahl an Freizeitwohnsitzen gibt.
Die folgenden 48 Stunden würden die Neos noch im ganzen Land unterwegs sein. "Uns sieht man weniger auf Plakaten, dafür laufen wir bis zum Schluss", meinte Oberhofer.
Die Neos treten zum ersten Mal bei einer Landtagswahl in Tirol an. Sollten sie die Fünf-Prozent-Hürde nehmen, wäre es nach Wien, Vorarlberg und Niederösterreich das vierte Landesparlament, in das die Pinken einziehen.
Tirol-Wahl: Wer im ''heiligen Land'' Stimmen fangen will
SPÖ, FPÖ und Grüne waren bei Landeshauptmann Platter (ÖVP) zu ersten Gesprächen zu Gast, die "sehr angenehm" und "konstruktiv" verlaufen seien. Festlegen will sich noch niemand.
Eigentlich wäre die FPÖ der natürliche Koalitionspartner der Tiroler ÖVP. Also eine FPÖ nach Façon des früheren Landesparteichefs Siegfried Dillersberger. Über die Wandlung einer freiheitlichen Landesgruppe.
Die Geschäftsordnung des Bundesrates sieht eine Fraktion ab fünf Bundesräten vor, aber Ausnahmen sind erlaubt. Schon zuletzt hatten die Grünen ihren Klubstatus durch eine Sonderregelung behalten können.
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