Saliera-Raub: Krimi um 50-Millionen-Euro-Salzfass

Saliera: Geraubt, nun wieder zurück
Saliera: Geraubt, nun wieder zurück(c) AP (KUNSTHISTORISCHES MUSEUM)
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Mai 2003. Der Schock ist groß, als Benvenuto Cellinis "Saliera" aus dem Kunsthistorischen Museum gestohlen wird. Der Kunstraub endet in einem Waldstück bei Zwettl.

Am 11. Mai kur vor vier Uhr morgens beginnt der spektakulärste Kunstraub der Zweiten Republik: Aus dem Kunsthistorischen Museum Wien (KHM) wird die nur 26 Zentimeter große und auf einen Wert von mehr als 50 Millionen Euro geschätzte "Saliera" von Benvenuto Cellini gestohlen. Der Täter dringt über ein Baugerüst in das Museum ein und zerschlägt die Vitrine der Skulptur, der ausgelöste Alarm wird von den Wächtern ignoriert. Der Direktor des KHM, Wilfried Seipel, gerät in der Folge unter schweren Medienbeschuss, die zuständige Mininsterin Elisabeth Gehrer lässt seinen Rücktritt aber nicht zu.

Im August taucht eine Lösegeldforderung auf, die erste von vielen. Die Spuren nach dem Täter verlieren sich aber im Nichts. Erst im Jänner 2006 taucht ein Teil des Kunstwerkes - der abnehmbare "Dreizack" - auf. Ein Fahndungsfoto nach dem Täter führt schließlich zum Kunstdieb.

Im Wald vergraben

APA-FOTO: REPRO BARBARA GINDL/BPD WIEN

Mit den Ermittlern fährt der 50-Jährige ins Waldviertel, wo in einem Waldstück bei Brand bei Waldhausen im Bezirk Zwettl das Kunstwerk vergraben ist. Die Kiste mit der "Saliera" wird geborgen und in Wien geöffnet. Der Gelegenheitsdieb passt so gar nicht zum Bild eines "professionellen Kunsträubers" das zuvor von Exekutive und KHM gezeichnet wurde. Im September 2006 wird der "Saliera"-Dieb im Wiener Straflandesgericht wegen schweren Einbruchsdiebstahls zu vier Jahren Haft verurteilt. Ende 2008 wird er vorzeitig bedingt entlassen.

2008 wird das berühmte Salzbfass nach seiner Restaurierung erstmals wieder präsentiert, in der Abschieds-Schau des scheidenden KHM-Direktors Wilfried Seipel. Seine Nachfolgerin Sabine Haag tritt mit 2009 ihr Amt an.

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(APA/her)

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