Skistars bringen Geld und Jobs

Beschäftigung. Der Veranstaltungsort Schladming profitiert von der Weltmeisterschaft kurz- und langfristig. Auch die öffentliche Hand sieht Vorteile.

Die Ski-WM 2013 in Schladming, die am 4. Februar startet, ist ein sportliches Großereignis der Extraklasse, das starke Aufmerksamkeit auf sich zieht. Um zu eruieren, wie sich das Event beispielsweise auf die Beschäftigungssituation auswirkt, hat das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend eine Studie in Auftrag gegeben. Sie liefert konkrete Zahlen. In der von Steiner & Partner durchgeführten Analyse wird aufgezeigt, wie das lokale Wirtschafts- und Erwerbsleben die Impulse der Veranstaltung aufnimmt.

Im ersten Schritt wächst die Beschäftigung zunächst direkt in den Tourismusbetrieben, im Anschluss über Wertschöpfungsketten auch in den vor- und nachgelagerten Branchen. Die zusätzliche Nachfrage bedeutet vorerst für die Kernregion ein Übernachtungs-Plus von 44.000. Dieses Mehr an Nächtigungen führt zu einem zusätzlichen lokalen Umsatz von sechs Millionen Euro. Die Wertschöpfung in den Tourismusbetrieben steigt dadurch um 4,3 Millionen Euro. Daraus ergibt sich ein Bedarf von weiteren 96 Arbeitsplätzen in der Hotellerie.

Langfristige Tragweite


Die Effekte gehen über die erste „betroffene“ Tourismusbranche hinaus. Die Gesamtwirkung auf die zusätzlichen regionalen Beschäftigungs- und Einkommenschancen ergibt sich durch die gemeinsame Betrachtung sowohl der Beschäftigungsstruktur der Tourismusbetriebe als auch derjenigen der Zulieferer.
Die langfristigen wirtschaftlichen Wirkungen der WM erwachsen nämlich aus den zusätzlichen 44.000 Übernachtungen pro Jahr. In einem typischen Nach-WM-Jahr entstehen dadurch erneut 111 zusätzliche Arbeitsplätze in der Hotellerie und den in der Wertschöpfungskette eingebundenen Betrieben. Durch diese Gesamtbetrachtung ergeben sich schließlich mehrere Effekte.

Zusätzliche Einnahmen

Einerseits wird ein Zusatzeinkommen von 2.185.000 Euro geschaffen. Zudem ist ein Trend zu höherwertiger und besser bezahlter Beschäftigung und zu zusätzlichen Einnahmen der öffentlichen Haushalte zu verzeichnen. Der öffentlichen Hand fließen aufgrund dessen dann jährlich Einnahmen von 2,35 Millionen Euro zu.

Michael Mair, Leiter des Instituts für Tourismus-Management der Fachhochschule Wien, blickt gleichsam optimistisch in die Zukunft und sieht weitreichende Möglichkeiten. „Für Schladming sehe ich die Chance in der Qualitätssteigerung im Beherbergungssektor und in der Folge im Ausbau von Ganzjahresbetrieben. Neben den kurzfristigen Effekten würde das auch langfristig die Beschäftigung ankurbeln.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.01.2013)

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