Serie 6/22. Wie gehen Sie den Job nun an? So überleben Sie Ihr erstes Meeting.
Den Chef haben Sie von sich überzeugt, das Team hat einen guten ersten Eindruck.
Verbringen Sie nun viel Zeit mit Ihren Leuten. Finden Sie in Einzelgesprächen Fachliches, Organisatorisches und Persönliches über jeden Ihrer Direct Reports heraus. Welche Knackpunkte sieht jeder Einzelne, wo hapert es? Welche Wünsche hat er? Wo braucht er Hilfe? Auch wenn alle neugierig sind: halten Sie sich mit Ihren Gedanken und Plänen zurück. Erst müssen Sie verstehen, dann können Sie Veränderungen angehen.
Sind Sie mit allen Einzelgesprächen durch, zeichnen Sie eine Beziehungslandkarte. Wer kann mit wem, mit wem nicht? Wer hat etwas zu sagen, wer nicht? Und vor allem: Mit wem will niemand etwas zu tun haben?
Warum ein Kick-off Workshop?
Symbolcharakter hat eine Einstandsfeier nach ein paar Tagen. Bei der können Sie gleich Ihren ersten Kick-off Workshop ankündigen. Er hat zwei Gründe: Er bekräftigt den Neuanfang. Und er hilft Ihnen, Infos zu sammeln.
Sie können Ihren Kick-off Workshop selbst moderieren oder (noch besser) von einem externen Moderator moderieren lassen. Das hält Ihnen den Rücken frei.
Geben Sie nach einer kurzen Vorstellungsrunde einen Überblick und lassen Sie als erste Übung in Kleingruppen den Status quo erarbeiten: Was soll der neue Chef von uns wissen und was wollen wir von ihm wissen? Was erwarten wir von ihm?
Dann geht es auf die Sachebene: Wo ist Handlungsbedarf? Wo brennt es?
Im letzten Schritt gleichen Sie vor Ihren Leuten deren Bestandsaufnahmen mit Ihren eigenen Eindrücken ab. Sind alle einer Meinung? - Wunderbar, dann haben Sie eine gemeinsame Basis, von der Sie losstarten können.
Gibt es Diskrepanzen? - Auch wunderbar, dann ist genau jetzt der richtige Moment, diese anzusprechen und aus der Welt zu schaffen. Ziel ist (siehe oben) dass Sie den Raum nicht ohne eine gemeinsame Basis und ein gemeinsames Verständnis verlassen.
Und dann starten Sie los.
Nächste Woche:
Crashkurs Führung: Anfängerfehler
Die Anregungen für diese Serie stammen aus
Mario Neumann: „Abenteuer Führung“, Campus Verlag