Corporate Governance

Interne Revision: Zu viele Köche verderben den Brei

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Die zusätzliche Berichtslinie zum Aufsichtsrat kann die interne Revision erschweren.

Die interne Revision ist für große Unternehmen ein wichtiges Instrument der Corporate-Governance-Strategie. Die Revisoren sind für üblich eine Stabsstelle, die direkt an das Management berichtet und firmeninterne Abläufe kontrolliert und überwacht. Ziel ist es, die Unternehmensführung zu verbessern und Fehlern vorzubeugen. Nicht immer gelingt die Übung, wie zum Beispiel der VW-Dieselskandal beweist.

Viel diskutiert sind deshalb mögliche Verbesserungen der internen Revision. Zum Beispiel, dass die die Revisoren zusätzlich an den Aufsichtsrat berichten. So kann auch dieser überprüfen, wie wirksam die firmeninternen Kontrollsysteme funktionieren. Laut einer Studien von WU-Professorin Anne d'Arcy, Leiterin des Instituts für Corporate Governance, ist diese Maßnahme allerdings nur bedingt förderlich.

Widersprüchliche Vorgaben

Die Wissenschaftlerin untersuchte gemeinsam mit ihrem Team, wie sich mehrere Berichtslinien auf die Bewertungen der internen Revision auswirken. Im Experiment mussten zwei Gruppen von Revisoren realistische Kontrollprozesse beurteilen und
überflüssige Kontrollen streichen. Eine Gruppe wurde daran erinnert, dass das Management dabei in erster Linie Kosten sparen will. Der zweiten Gruppe wurde gesagt, dass der Aufsichtsrat vor allem auf ein effektives Kontrollsystem wertlege.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich Revisoren erheblich von widersprüchlichen Zielvorgaben beeinflussen lassen. Das vermindert die Objektivität des Prozesses. Eine zusätzliche Berichtslinie kann also zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

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