Jahr für Jahr traf sich beim Pioneers Festival das Who is Who der österreichischen Start-up-Szene. Damit ist jetzt erst einmal Schluss.
Seit 2012 war das Pioneers Festival ein Fixtermin im österreichischen Start-up-Ökosystem. Vergangenen Mai zog der Gründergeist zum vorerst letzten Mal in die Wiener Hofburg ein.
Der Pioneers-Eigentümer startup300 gab am Donnerstag bekannt, dass er seine Eventstrategie umstrukturieren werde. Die Konsequenz: Das Pioneers Festival wird erstmal auf Eis gelegt. Ob die Veranstaltung in abgeänderte Form aufersteht, ist noch nicht sicher.
Game Change = Game Over
Startup300 CEO Michael Eisler spricht in einem Interview mit der Start-up-Plattform „der Brutkasten“ über wirtschaftliche Gründe für die Entscheidung. Der Markt habe sich in den letzten Jahren verändert. Auch in anderen nahegelegenen Städten gäbe es nun vergleichbare Events.
Gründer würden zunehmend Content über YouTube konsumieren. Sie seien nicht mehr bereit, die teuren Tickets zu kaufen. Aber ohne Besucher kein Gewinn. „Wir haben in diese Bühne Jahr für Jahr eine halbe Millionen Euro investiert mit der traurigen Erkenntnis, dass so große Bühnen doch nicht mehr zeitgemäß sind“, erklärt Eisler.
Erst 2018 hat die startup300 die Veranstaltungsreihe übernommen. Umwegrentabilitäten und Synergien hätten die Übernahme dennoch profitabel gemacht. „Das Event hat die Businessunit Pioneers Discover geschaffen, die mittlerweile auch im Umsatz immer stärker geworden ist“, betont Eisler.
Jedes Ende ist ein neuer Anfang
Die Synergieeffekte sind ausgeschöpft, Optimierungsversuch sind gescheitert. Eisler bedauert: „In letzter Konsequenz haben wir für uns festgestellt, es gibt keinen einfachen Fix. Deswegen auch die klare Entscheidung: Dann lassen wir das einmal und stellen das jetzt so ein."
Den Eventsektor wird startup300 aber nicht ganz aufgeben. Das freigewordene Budget soll in neue Eventkooperationen fließen, die Start-up-Investoren und Corporates vernetzen. Genaue Pläne gibt es aber noch keine.
>>> Hier geht es zum Interview mit startup300 CEO Michael Eisler