Gleich ist nicht gleich

Kolumne "Führungsfehler". Ihr seid alle gleichgestellt, hatte der Geschäftsführer bei der Übernahme verkündet.

Der Merger der beiden Firmen war nicht ohne Brösel über die Bühne gegangen. Nach außen hin wurden sie unter den Teppich gekehrt. Nach innen bröselte es weiter. Vor allem in der IT.

Die „alten“ Mitarbeiter waren als IT-Kräftel eingestuft, die neu dazugekommenen liefen unter administratives Personal (das war deutlich billiger). Beide leisteten die gleiche Arbeit, aber die Neuen hatten deutlich weniger auf dem Gehaltszettel. Der Geschäftsführer hatte „seinen“ Leuten eingeschärft, mit den Neuen nicht über Geld zu reden.

Sie taten es natürlich doch.

Zu Weihnachten passierte dem Geschäftsführer ein Missgeschick. Er versprach eine Erfolgsprämie „für alle in der IT“, meinte aber nur seine Leute. Als die dann ihr Dezember-Gehalt sahen, freuten sie sich lautstark. Die Neuen schauten verbissen.

Aber nicht lange. Dann zogen sie vors Arbeitsgericht. Und der Geschäftsführer verlor seinen Job.

Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com

Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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