Der Cobra-Mann, den keiner wollte

Kolumne „Führungsfehler“. Er wollte partout in der Telekommunikation Fuß fassen. Als Verkäufer. Und genau das nahm ihm niemand ab.

Allein wie er dastand. Geballte Muskelkraft, stolz und aufrecht. Als wolle er gleich salutieren. Acht Jahre in der Cobra-Einsatztruppe, stand in seinem CV. Fünffacher Ironman.

Und so ein Kerl will Verkäufer in der Telekommunikation werden? Kein Recruiter nahm ihm das ab. Vielleicht fürchteten sie sich nur vor ihm.

Außerdem, das wollen wir hier nicht verhehlen, hatte unser Cobra-Mann noch nie von den ehernen Regeln des Bewerbungsoutfits gehört. Seines war, gelinge gesagt, unkonventionell. Eine Mischung aus Military- und Hawaii-Style.

So hagelte es eine Absage nach der anderen. Cobra-Mann war schon ein wenig geladen, was ihn umso gefährlicher wirken ließ.

Bis er eines Tages einen Verkaufsleiter traf, der einen Blick hinter die Fassade riskierte. Das Motiv für den Radikalwechsel leuchtete ihm ein – junge Familie, Kinder, Verantwortung. Er wusste, Ironmen erreichen ihre Ziele, so hart sie auch sein mögen. Und das Outfit, das bringe ich ihm auch noch bei, dachte der Verkaufsleiter.

Cobra-Mann wurde sein bester Verkäufer. Und loyal war er obendrein.

Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com.

Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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