Kolumne "Führungsfehler". Sie hatte gewusst, worauf sie sich einließ. Der Firma eilte ein Ruf voraus.
Du arbeitest dort Tag und Nacht, hatten Freunde sie gewarnt. Und du wirst keinen Dank bekommen.
Ihr war das egal. Man zahlte gutes Geld. Genau das brauchte sie gerade.
Sie hatte eine dicke Haut. Arbeitete viel, kam gut mit dem Druck zurecht. Bis sie erlebte, was mit einem geschah, der aufmuckte.
Ein Bereichsleiter in der Produktion, seit 15 Jahren dabei, weigerte sich, eine Charge mit marginalem Fehler wegzuwerfen und nachzuproduzieren. Ohne Mehrzeiten aufzuschreiben, versteht sich. Seine Leute kröchen am Zahnfleisch, wandte er ein. Sie hätten diese Charge in der halben Zeit produzieren müssen, kein Wunder, dass sie nicht perfekt war.
Falsche Arbeitseinstellung, bemerkte sein Vorgesetzter lapidar und kündigte ihn auf der Stelle. Um ein Exempel zu statuieren. Der Mann ging und wurde nie mehr gesehen.
Die Erzählerin dieser Geschichte auch nicht.
Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com
Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Unternehmen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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