Kolumne "Führungsfehler". Heute gibt es diesen Managertyp nur mehr selten. Einen jungen Berufseinsteiger prägte er fürs Leben.
Sein Chef war ein Choleriker. Er schrie, nein, er brüllte durch die Halle. Er stauchte seine Leute zusammen, coram publico, hart, verletzend, bösartig.
Zu seiner Verteidigung: Er hat es nicht anders gelernt. Er war das Abbild seines Vaters, eines übergewichtigen Baulöwen, der schützend seine Hand über seinen Sohn hielt. Egal was der falsch machte.
Früher gab es diesen Typus öfter, erinnert sich der damalige Berufseinsteiger, der heute ein erfolgreicher Geschäftsführer ist. Damals war er Architekt, jung und unerfahren, aus einem feinsinnigen Elternhaus stammend. Grobheit kannte er nicht.
Er lernte sie schmerzhaft kennen. Und schwor sich, nie-nie-nie so mit seinen Leuten umzugehen. Weil er nie so wie sein Anti-Vorbild in die Geschichte eingehen wollte als „der, der immer so geschrien hat“.
Er hat seinen Schwur nie gebrochen.
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Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Unternehmen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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