Warum Forwarden und das In-Cc-Setzen hellhörig machen sollten.
Das papierlose Büro wird seit 30 Jahren diskutiert. Trotz Computer, Tablets und Co. ist es nach wie vor Utopie. Immerhin: Es wird heute deutlich weniger ausgedruckt. Dafür werden mehr E-Mails verschickt.
Um sie haben sich einige Sprechblasen entwickelt: „Wenn du willst, kann ich dir das forwarden“, ist so eine. Sie heißt nichts anderes, als jemandem anderen ein Problem umzuhängen. Ganz ähnlich: „Wenn du willst, setze ich dich gern in Cc.“ Und schon gibt es einen Mitwisser mehr.
Doch Vorsicht! Diese Sprechblase ist nicht zu verwechseln mit: „Wenn du willst, kannst du mich gern in Cc setzen.“ Das drückt Misstrauen aus, gepaart mit dem Wunsch nach Kontrolle, wer wann was in welchem Wortlaut zu lesen bekommt.
Letztlich füllen viele dieser Mails nur den virtuellen Papierkorb, was immerhin (umweltschützend) den physischen entlastet. Doch Papier hat viele intelligente Seiten – „Die Presse“ zum Beispiel. Außerdem fanden die Wissenschaftler Abigail Sellen und Richard Harper in ihrer Studie „The Myth of the Paperless Office“ heraus: Computer lenkten nur ab, hingegen fördere es die Konzentration, während einer Sitzung papierene Unterlagen vollzukritzeln.
E-Mails an: michael.koettritsch@diepresse.com